AMG GLA 45 mit bärenstarkem Vierzylinder

  26 Februar 2020    Gelesen: 1371
  AMG GLA 45 mit bärenstarkem Vierzylinder

Mercedes ist bekannt dafür, dass kurz nach der Präsentation der Serienmodelle die in Affalterbach aufgemöbelten Boliden ums Eck fahren. Nicht anders ist es beim neuen GLA, den jetzt der AMG 45 S anführt.

Dass man in Affalterbach nicht kleckert, sondern klotzt, ist bekannt und insofern verwundert es auch gar nicht, dass im neuen AMG GLA 45 das momentan stärkste in Großserie gefertigte Vierzylinder-Turbotriebwerk der Welt arbeitet. Mit den Leistungsdaten ist man dann nicht nur am Stammtisch ganz vorne, sondern dürfte auch auf der Straße über jeden Leistungs-Zweifel erhaben sein.

In zwei Stufen angeboten, zerren in der ersten 387 Pferde an der Leine, in der zweiten sind es gar 421 PS, die für den Vortrieb sorgen. Mit der größeren Herde ist der Sprint auf Tempo 100 in lockeren 4,3 Sekunden abgeschlossen. Zugegeben: Der Unterschied bei der Beschleunigung zwischen 45 S und 45 ist marginal. Denn die 387 PS reichen immer noch, um die Fuhre in 4,4 Sekunden auf Landstraßentempo zu bringen.

Bis zu 270 km/h schnell

Kühle Rechner könnten hier, obgleich die Preise noch nicht bekannt sind, auf den 2,0-Liter-Motor mit der kleinen Herde setzen, denn auch das maximale Drehmoment unterscheidet sich lediglich um 20 Newtonmeter. 480 sind es für den 45, beim 45 S werden satte 500 Newtonmeter an alle vier Räder gereicht. Während man also beim Ampelstart noch um den Sieg kämpfen kann, sind bei der Endgeschwindigkeit klare Grenzen gesetzt. Hier stehen 250 gegen 270 km/h.

Doch wie der Wettkampf auch ausgehen mag, AMG verspricht ein extrem spontanes Ansprechverhalten, das durch einen aufwändig abgestimmten Drehmomentverlauf garantiert werden soll. Während die 500 Newtonmeter von 5000 bis 5250 Kurbelwellenumdrehungen dargereicht werden, gibt es die 480 Newtonmeter der Basisvariante bereits zwischen 4750 und 5000 U/min. Technisch gesehen ähnelt diese Auslegung der Kraftentfaltung, die über das bekannte Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe erfolgt, der eines Saugmotors. Anders als bei dem soll der Verbrauch aber nach NEFZ im Drittelmix bei maximal 9,3 Litern liegen. Hier darf im realen Fahrbetrieb aber getrost mit 2 bis 3 Litern mehr gerechnet werden.

Doch weil wir uns gerade in den Rausch der technischen Details geschrieben haben, an dieser Stelle noch ein paar Neuerungen, die das Kraftpaket beflügeln sollen: Zum Beispiel wurde die Welle von Verdichter- und Turbinenrad erstmals wälzgelagert. Dadurch wird die mechanische Reibung im Turbolader auf ein Minimum reduziert. Der Lader spricht spontaner an und dreht schneller hoch - maximal übrigens mit bis zu 169.000 U/min.

Kalter Zylinderkopf, warmes Kurbelgehäuse

Zudem wird erstmals eine zweistufige Benzineinspritzung genutzt. Stufe eins ballert den Kraftstoff mit 200 bar in die Brennräume, in der Stufe zwei kommt eine Saugrohr-Kanaleinspritzung mit Magnetventilen hinzu, was wiederum für die hohe Leistung des Motors sorgt. Und weil die Leistung so hoch ist, sorgt ein ausgeklügeltes Kühlsystem für einen kalten Zylinderkopf und ein warmes Kurbelgehäuse, um die innermotorische Reibung so gering wie möglich zu halten.

Allerdings wird das alles, wie auch die Fahrwerksauslegung, erst in der Praxis zu erfahren sein. Denn auch das Fahrwerk haben die Affalterbacher beim GLA 45 angefasst, um einen stabilen Geradeauslauf und eine geringe Wankneigung zu garantieren. Wer sich optional für die adaptive Verstelldämpfung entscheidet, hat zudem die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Fahrwerkseinstellungen. Das Spektrum dürfte klar sein: Es reicht von komfortabel bis sportlich.

Und was unterscheidet die AMG-Modelle sonst so von den schnöden Alltagsgenossen? Natürlich die AMG-spezifische Kühlergrillverkleidung mit den vertikalen Lamellen, auch als Panamericana-Grill bekannt, LED-High-Performance-Scheinwerfer, ausgestellte Radläufe in den Kotflügeln, große Lufteinlässe im Frontstoßfänger und der Frontsplitter in Chrome. Als 45 steht der GLA auf 19 Zoll großen Rädern. Eine Stufe höher gibt es in Serie bereits die 20-Zöller. Am Heck sorgen zwei runde Doppelendrohrblenden für die augenfällige Sportlichkeit; dazwischen liegt der Diffusor mit vier senkrechten Finnen, die natürlich für eine verbesserte Aerodynamik sorgen sollen.

Das Innenleben gleicht im Großen und Ganzen dann dem der GLA-Brüder. Dominant zeigt sich der große TFT, der eine Einheit von Zentraldisplay und Bedien-Monitor über der Mittelkonsole bildet. AMG-typisch ist das Sportlenkrad mit Bedientasten, über die unter anderem die Fahrprogramme gesteuert werden können, die gelben Akzente an den Sitzen, an den Türinnenverkleidungen und auf dem Dashboard.

Quelle: ntv.de


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