Röttgen schießt gegen Merkels Klimapolitik

  28 Februar 2020    Gelesen: 925
Röttgen schießt gegen Merkels Klimapolitik

Die moderne CDU braucht klimapolitische und ökologische Kompetenz, findet CDU-Vorsitzkandidat Röttgen. Das Thema sei von Merkel lange vernachlässigt worden. Dennoch gibt es genügend Gemeinsamkeiten mit der Kanzlerin, um eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Der CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen hat Bundeskanzlerin und Ex-Parteichefin Angela Merkel schwere Versäumnisse in der Klimapolitik vorgeworfen. Die CDU habe dieses Thema "zu stark vernachlässigt", sagte der frühere Bundesumweltminister der "Welt". Leider seien es nicht die Christdemokraten oder die große Koalition, sondern die junge schwedische Aktivistin Greta Thunberg und ihre Fridays-for-Future-Bewegung gewesen, die den Klimaschutz wieder auf die Agenda gesetzt hätten.

Er selbst habe in seiner Zeit als Bundesumweltminister in den Jahren 2009 bis 2012 für das Klimaschutzthema gekämpft, betonte Röttgen. Er war damals von Merkel aus diesem Amt entlassen worden. "Nur wenn wir klimapolitische Glaubwürdigkeit für die CDU zurückgewinnen, werden wir in der Mitte wettbewerbsfähig sein", sagte Röttgen nun.

Zu einer modernen CDU gehöre klimapolitische und ökologische Kompetenz. In diesen Bereichen müsse die CDU mit den Grünen konkurrieren, indem sie auch die "sozialen, technologischen und internationalen Aspekte" voll einbeziehe, sagte der ehemalige Bundesumweltminister.

Röttgen unterstrich zugleich, dass er genügend Gemeinsamkeiten mit Merkel sehe, um als möglicher künftiger Parteichef mit ihr zusammenzuarbeiten. Merkel schätze die Lage der CDU, Deutschlands und Europas als genauso ernst wie er: "Aus dieser Ernsthaftigkeit der Lage folgt ein sich nicht unterscheidendes Bewusstsein von Pflicht und Verantwortung. Dem können wir nur gemeinsam gerecht werden, und das werden wir dann auch tun." Es stehe "wahnsinnig viel auf dem Spiel".

Röttgen konkurriert beim Parteivorsitz gegen den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet und den früheren Bundestagsfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz. Der Nachfolger von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer soll bei einem Sonderparteitag am 25. April gewählt werden.

ntv


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