Griechenland meldet Ruhe an Landgrenze

  01 März 2020    Gelesen: 768
Griechenland meldet Ruhe an Landgrenze

Lange Zeit sah es danach aus, dass die Lage an der griechisch-türkischen Grenze eskalieren könnte. Doch nun meldet die Athener Regierung, dass Tausende Migranten an der Grenzüberquerung gehindert werden konnten. Anders ist die Lage in der Ägäis.

Griechenland hat in der vergangenen Nacht seine Einheiten entlang der Grenze zur Türkei weiter verstärkt. Die griechischen Sicherheitsbehörden befürchteten, dass die Tausenden Migranten, die seit Freitag auf der türkischen Seite der Grenze ausharren, in der Nacht versuchen würden, nach Griechenland zu kommen. Dies geschah nach Berichten des Staatsrundfunks ERT aber nicht.

Insgesamt hinderte die griechische Polizei bislang 9600 Migranten daran, diese Grenze zu überqueren, wie das Migrationsministerium in Athen mitteilte. Verstärkt wurden nach griechischen Regierungsangaben auch die Patrouillen in den Meerengen zwischen den griechischen Inseln und der türkischen Ägäisküste.

Nach der von der Türkei angekündigten Öffnung ihrer Grenzen Richtung EU sind nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) mehr als 13.000 Migranten an der Grenze zu Griechenland angekommen. Tausende Migranten, darunter auch Familien mit kleinen Kindern, verbrächten eine kalte Nacht an der Grenze, teilte die Internationale Organisation für Migration am frühen Morgen mit.

Blick auf die Ägäis gerichtet

Weil die stürmischen Winde der vergangenen Tage nachgelassen haben, befürchtet die Regierung in Athen nun einen neuen Migrantenzustrom, diesmal über die Ägäis. Am frühen Morgen kamen nach Berichten griechischer Fernsehsender knapp 170 Migranten allein auf der Insel Lesbos an.

Die griechische Grenzpolizei und Sondereinheiten der Bereitschaftspolizei hatten am Freitag und Samstag Tränengas und Blendgranaten eingesetzt, um große Gruppen von Migranten daran zu hindern, über den bereits geschlossenen Grenzübergang bei Kastanies/Pazarkule aus der Türkei nach Griechenland zu kommen.

Einer unbekannten Zahl von Migranten gelang es, einen Zaun an der Grenze zu überwinden oder mit Schlauchbooten den Grenzfluss Evros zu überqueren und nach Griechenland zu kommen. Allein am Samstag seien 70 festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Die Regierung in Athen hat wiederholt erklärt, Griechenland werde keinen illegalen Grenzübertritt dulden.

Quelle: ntv.de, wne/dpa


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