Seit dem Wochenende habe sich die Lage im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Griechenland dramatisch verschärft, sagte Günther den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) von Mittwoch. "Die Bilder, die uns von dort erreichen, sind erschütternd."
Schleswig-Holstein habe in der Vergangenheit mehrfach seine Bereitschaft erklärt, Menschen in Not zu helfen und sich an Kontingentlösungen zu beteiligen, die die Bundesregierung mit den europäischen Partnern aushandele, fügte der CDU-Politiker hinzu. "Wir sollten hier ein Beispiel geben."
Der Kieler Regierungschef verwies darauf, dass Schleswig-Holstein dem Bundesinnenminister bereits im Februar seine Bereitschaft signalisiert habe - unabhängig von einer Gesamtaufnahmezusage Deutschlands -, bis zu 30 junge Flüchtlinge aus Lesbos aufzunehmen. Die humanitäre Situation in den überfüllten Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos sei trotz zahlreicher Hilfen seit Monaten "zutiefst bedrückend und angespannt", sagte Günther weiter. Betroffen seien insbesondere allein reisende Minderjährige, "die dort unter erbärmlichen Umständen und bei fehlender Unterstützung leben müssen".
Der CDU-Ministerpräsident appellierte an Berlin und Brüssel, in Griechenland für Entlastung zu sorgen. Er vertraue darauf, dass die Verantwortlichen in der Bundesregierung wie die Europäische Union alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um die Situation der Menschen vor Ort zu verbessern", sagte Günther den RND-Zeitungen. Zugleich hob er hervor, nötig sei "eine kontrollierte und gesteuerte Flüchtlingsaufnahme". Eine Situation wie 2015 dürfe sich nicht wiederholen.
AFP.com
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