Es geht um die Rückzahlung alter Anleiheschulden, die aus der Staatspleite von Ende 2001 stammen. Die Gläubiger sollen den Nennwert der strittigen Anleihen vollständig erstattet bekommen und zudem 50 Prozent der ursprünglichen Zinsen erhalten.
Allerdings handelt es sich in diesem Fall um eine vergleichsweise geringe Zahlung – zuletzt hatten sich die Forderungen auf knapp 70 Millionen Dollar (63 Millionen Euro) belaufen. Vor wenigen Tagen hatte Argentinien sechs Großgläubigern, mit denen es ebenfalls seit Jahren im Clinch liegt, die 6,5 Milliarden Dollar geboten.
Allerdings haben nur zwei dieser Kläger die Offerte akzeptiert. Die wichtigsten – die New Yorker Hedgefonds NML Capital und Aurelius – sind nicht darunter. Die beiden Gläubiger haben bislang alle Umschuldungsangebote aus Buenos Aires abgelehnt.
Die Regierung braucht ohnehin noch die Zustimmung des Parlaments und des zuständigen New Yorker Bezirksrichters Thomas Griesa. Die strittigen Anleihen waren einst unter US-Recht ausgegeben worden, um sie für internationale Investoren attraktiver zu machen.
Die Kläger, die sich einer früher ausgehandelten Umschuldung verweigern, sind vor allem Hedgefonds. Sie hatten im vergangenen Jahrzehnt nach der Staatspleite fast wertlose Schuldtitel des Landes aufgekauft. Sie fordern die volle Rückzahlung von insgesamt rund neun Milliarden Dollar. Voraussetzung für die Einigung ist nach Angaben von Vermittler Pollack, dass das argentinische Parlament zustimmt und die vorige Anordnung eines New Yorker Gerichts aufgehoben wird.
Die Einigung mit den Investoren könnte Argentinien helfen, wieder Zugang zu den internationalen Kreditmärkten zu bekommen. Dies strebt der neue Präsident Mauricio Macri an. Argentinien benötigt dringend Geld, um seine marode Infrastruktur zu sanieren. Zudem wären geringere Finanzierungskosten hilfreich für Unternehmen und Kommunen in der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas.
Tags: