Vorwahlen im US-Bundesstaat Ohio verschoben

  17 März 2020    Gelesen: 459
Vorwahlen im US-Bundesstaat Ohio verschoben

In den USA wirkt sich die Corona-Pandemie zunehmend auf den Präsidentschaftswahlkampf aus. In Ohio wurde nun die Vorwahl abgesagt. In anderen Staaten finden die Abstimmungen wie geplant statt.

In den USA steht der nächste große Vorwahl-Tag an. Wegen der Coronakrise wird nun jedoch nur in drei statt in vier Bundesstaaten darüber abgestimmt, wer für die Parteien in die Präsidentschaftswahl zieht. Ohio hat die Vorwahlen wegen des Virus kurzfristig abgesagt. Das teilte der Gouverneur von Ohio, Mike DeWine, am Montagabend (Ortszeit) mit. Einen neuen Termin nannte er noch nicht. Die ebenfalls für Dienstag angesetzten Vorwahlen in den Staaten Arizona, Florida und Illinois sollen hingegen stattfinden.

Wahlen inmitten der Coronakrise abzuhalten würde die Mitarbeiter in den Wahllokalen sowie die Wähler einem "inakzeptablen Gesundheitsrisiko aussetzen", schrieb DeWine auf Twitter. Der Dienstag gilt als wichtiger Wahltag bei den oppositionellen Demokraten - seine Bedeutung wird nun allerdings durch die Streichung im Mittelweststaat Ohio ein Stück weit gemindert.

Die Vorwahlen haben sich bei den Demokraten zu einem Duell zwischen dem früheren Vizepräsidenten Joe Biden und Senator Bernie Sanders entwickelt. Biden vertritt die politische Mitte, Sanders dezidiert linksgerichtete Positionen. Biden hat schon jetzt einen deutlichen Vorsprung bei den hinter ihm versammelten Delegierten, die im Juli bei einem Parteitag den Herausforderer von Präsident Donald Trump küren werden. Er könnte diesen Vorsprung am Dienstag weiter ausbauen. Bei den Republikanern sind die Vorwahlen hingegen bloße Formsache, da Trump keinen starken parteiinternen Herausforderer hat.

Mit der Verschiebung der Abstimmung in Ohio hat die Coronakrise den Terminkalender der Vorwahlen noch weiter durcheinandergebracht. Zuvor waren bereits die Vorwahlen in Georgia, Louisiana und Kentucky verschoben worden.

Das Coronavirus hat sich zuletzt in den USA immer stärker ausgebreitet. Die offizielle Zahl der Infizierten liegt inzwischen bei mehr als 4200, mehr als 70 Menschen starben an der von dem Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Die Coronakrise spielt auch im Wahlkampf eine große Rolle. Die Demokraten werfen Trump ein völlig unzulängliches Krisenmanagement vor.

spiegel


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