Die Rechtschreibreform von 1996 habe zwar eingedeutschte Varianten wie Ketschup (neben Ketchup) und Bravur (neben Bravour) zugelassen, dies habe sich aber auch nach 20 Jahren nicht durchgesetzt.
Genauso schreibt heute niemand mehr Schofför, der Friseur ist durchaus gefragter als der Frisör, und wer mag bitte Majonäse? Dabei schrieb Kurt Tucholsky sie noch so. Aber die orthografische Eindeutschung von Fremdwörtern, die einst Wörter wie Keks (von „cakes“) und Streik (von „strike“) hervorgebracht hat, verliert seit Langem an Beliebtheit.
Fracking, nicht Frecking
Neue Fremdwörter wie Fracking, Bad Bank und Follower werden nun meist in der fremdsprachigen Form in den deutschen Wortschatz übernommen. Ein Grund dafür sei, dass immer mehr Deutsche gut Englisch schreiben und sprechen können, wie Krome erklärte.
Diese Beobachtung machte das IDS im Rahmen eines methodischen Projekts über „Analyse und Instrumentarien zur Beobachtung des Schreibgebrauchs im Deutschen“, an dem die Verlage Duden und Brockhaus-Wahrig beteiligt sind.
Es sollen auch Texte im Internet ausgewertet werden, etwa um die heikle Schreibweise englischer Partizipien im Deutschen zu verfolgen: „Geliked“ oder „geliket“? „Recycled“ oder „recyclet“? Auch das dürfte sich mit der Zeit weisen.
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