Neues US-Gesetz zur Verschlüsselung geplant

  19 Februar 2016    Gelesen: 777
Neues US-Gesetz zur Verschlüsselung geplant
Nach Apples Weigerung, seine iPhones zu entsperren, steigt der politische Druck. Ein Gesetzentwurf soll Strafen für Firmen vorsehen, die die Anordnungen missachten.
Der politische Druck auf Apple im Streit mit US-Behörden um das Entsperren von iPhones könnte demnächst weiter steigen. Ein Gesetzentwurf des Vorsitzenden des Geheimdienst-Ausschusses des US-Senats, Richard Burr, soll laut einem Zeitungsbericht Strafen für Unternehmen vorsehen, die Gerichts-Anordnungen zum Entschlüsseln von Daten missachten.

Apple war von einer US-Richterin angewiesen worden, das FBI beim Entsperren des iPhones von einem Attentäter zu unterstützen. Unter anderem soll der Konzern per Software-Eingriff die Funktion abschalten, die alle Daten löscht, wenn zehn Mal das falsche Passwort eingegeben wurde. Apple entgegnet, eine solche Software überhaupt zu entwickeln, würde die Sicherheit für alle schwächen.

Tech-Unternehmen wie Apple erklären, sie könnten verschlüsselte Daten gar nicht herausrücken, weil sie selbst keinen Zugriff darauf hätten. US-Ermittlungsbehörden ist das schon länger ein Dorn im Auge. Ein neues Gesetz zu dem Thema könnte ihre Position stärken. Das Wall Street Journal berichtete jedoch, es sei noch unklar, ob Burrs Idee mit den Strafen genug Unterstützung finden werde. Die Pläne des Senators seien noch nicht endgültig ausformuliert, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Am Donnerstag stellten sich nach Google und Whatsapp auch Facebook und Twitter hinter Apple. In einem Tweet bedankte sich Twitter-Ceo Jack Dorsey bei Tim Cook für dessen Position und nannte die Aufforderung des FBI in einem offenen Brief "zu gefährlich", um ihr nachzukommen. Facebook kündigte in einem Schreiben an, sich aggressiv gegen ähnliche Anfragen wehren zu wollen, weil diese einen "gefährlichen Präzedenzfall" schaffen könnten.

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