Arbeitskosten in Deutschland liegen ein Drittel über dem EU-Schnitt

  23 April 2020    Gelesen: 485
Arbeitskosten in Deutschland liegen ein Drittel über dem EU-Schnitt

Deutsche Arbeitgeber haben 2019 im Durchschnitt 35,90 Euro pro Arbeitsstunde bezahlt. Im EU-Vergleich liegt Deutschland damit auf Rang sieben. Am teuersten ist Arbeit in Dänemark.

Deutsche Unternehmen müssen für ihre Arbeitnehmer relativ viel Geld ausgeben. 2019 wurden hierzulande je Arbeitsstunde durchschnittlich 35,90 Euro fällig, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Im europäischen Vergleich ist die Arbeitsstunde in Deutschland jedoch leicht günstiger geworden. Während Deutschland gemessen am Lohndurchschnitt innerhalb der Europäischen Union 2018 noch auf Platz sechs lag, rangierte das Land 2019 auf Platz sieben (ohne Großbritannien). Am teuersten war die Arbeitsstunde in Dänemark mit 46,30 Euro, am günstigsten in Bulgarien mit 6,00 Euro. 

Im EU-weiten Durchschnitt waren den Angaben der Statistiker zufolge vergangenes Jahr 27,40 Euro pro Arbeitsstunde zu bezahlen. Die Arbeitskosten in Deutschland lagen 31 Prozent über diesem Wert, 2018 noch 32 Prozent.

Dienstleistungen sind in Deutschland günstig
Besonders gut sind den Zahlen zufolge die Gehälter in der deutschen Industrie. Im stark internationalem Wettbewerb ausgesetzten verarbeitende Gewerbe kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2019 durchschnittlich 40,90 Euro. In diesem Wirtschaftsbereich liegen die Arbeitskosten im EU-Vergleich auf Rang 3, nach Rang 4 im Vorjahr. Eine Stunde Arbeit in der deutschen Industrie war 47 Prozent teurer als im EU-Durchschnitt, nach dem 27,90 Euro fällig wurden.
Die wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne öffentlicher Dienst und Gesundheitswesen) waren in Deutschland dagegen günstiger. Für sie wurden Arbeitskosten von 33,40 Euro pro Arbeitsstunde fällig, das entspricht europaweit Platz neun (22 Prozent über dem EU-Durchschnitt).

Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Für letztere mussten Arbeitgeber laut Statistischem Bundesamt vergangenes Jahr für je 100 Euro Bruttolohn zusätzlich 27 Euro Lohnnebenkosten bezahlen. Dies ist weniger als der EU-Schnitt von 33 Euro. EU-weit liegt Deutschland damit auf Platz 13. Auf umgerechnet 100 Euro Lohn wurden in Schweden mit 48 Euro die höchsten Lohnnebenkosten gezahlt, in Rumänien mit 5 Euro die niedrigsten.

spiegel


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