Großbritannien will wohl 14-tägige Quarantäne für Reisende einführen

  09 Mai 2020    Gelesen: 452
Großbritannien will wohl 14-tägige Quarantäne für Reisende einführen

Die britische Regierung will offenbar Ausländern und Briten, die nach Großbritannien einreisen wollen, eine zweiwöchige Quarantäne vorschreiben. Das berichten mehrere britische Medien.

Die britische Regierung plant Medienberichten zufolge die Einführung einer zweiwöchigen Quarantäne für Reisende, die nach Großbritannien kommen. Das berichten unter anderem die "Times" und die BBC.

Die Regelung solle voraussichtlich ab Juni gelten. Ausländer und Briten, die per Flugzeug oder Schiff nach Großbritannien kommen, müssten sich dann für zwei Wochen in Selbstisolation begeben und ihre Adresse angeben. Ausgenommen seien Reisende aus Irland, von den Kanalinseln und der Isle of Man und Lkw-Fahrer, die dringend benötigte Versorgungsgüter transportieren. 

Die BBC beruft sich bei ihrem Bericht auf ungenannte Quellen bei britischen Fluggesellschaften, die "Times" auf Regierungskreise. Premierminister Boris Johnson will am Sonntagabend einen Fahrplan für Lockerungen von den Corona-Einschränkungen vorstellen, den Berichten zufolge soll er dann auch die neue Quarantäne-Regelung ankündigen. Das Innenministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der Verband der britischen Fluggesellschaften Airlines UK hatte bereits Ende vergangenen Monats vor einer Quarantäne-Anordnung für Reisende gewarnt. "Dieser Vorschlag würde den internationalen Reiseverkehr nach Großbritannien effektiv beenden und der Luftfahrtbranche und der weiteren britischen Wirtschaft einen unermesslichen Schaden zufügen", hieß es in einer Mitteilung.

Keine Lockerung der Kontaktbeschränkungen in Sicht
Hoffnungen, der Premier könne am Sonntagabend weitgehende Lockerungen der Kontaktbeschränkungen innerhalb des Landes bekanntgeben, hat die Regierung gedämpft. "Wir müssen realistisch sein, dass es keine dramatische Änderung geben wird, wir werden sehr vorsichtig sein, wenn wir die Einschränkungen lockern", sagte Umweltminister George Eustice.

Das Land hat laut offiziellen Statistiken die meisten Todesfälle in Europa durch das Coronavirus. Die Anzahl der Toten stieg am Freitag um 626 auf 31.241. Die britische Regierung steht in der Kritik, zu spät Maßnahmen ergriffen und keine ausreichenden Vorbereitungen getroffen zu haben. Johnson hatte die Briten am 23. März angewiesen, zuhause zu bleiben. Ausnahmen gelten nur für körperliche Betätigung sowie Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arztbesuche und den Weg zur Arbeit, sofern nicht von zuhause gearbeitet werden kann. Wenige Tage vorher hatte er bereits die Schließung von Restaurants und Bars angeordnet.

spiegel


Tags:


Newsticker