"Die US-Regierung hat das Recht auf die größte Vorbestellung"

  14 Mai 2020    Gelesen: 389
"Die US-Regierung hat das Recht auf die größte Vorbestellung"

Jeder soll Zugang zu einem potenziellen Impfstoff gegen das Coronavirus haben, kündigte Sanofi an. Wegen finanzieller Unterstützung werden die USA jedoch möglicherweise die Ersten sein, die ihn erhalten.

Der französische Pharmakonzern Sanofi hat angekündigt, einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 allen anzubieten, Vorrang hat jedoch offenbar die Lieferung an die USA. "Der Impfstoff gegen Covid-19 wird allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden, ungeachtet ihrer Nationalität", teilte Sanofi France auf Twitter mit.

Zuvor hatte Paul Hudson, der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt, dass die USA die Ersten sein werden, die einen Impfstoff erhalten würden. Hudson habe deutlich gemacht, dass die USA bei dem Impfstoff Vorrang hätten, berichtete Bloomberg auf seiner Internetseite.

Die USA hätten als Erste die Forschung finanziell unterstützt. "Die US-Regierung hat das Recht auf die größte Vorbestellung, weil sie das Risiko mitträgt", zitierte die Agentur den Sanofi-Chef. Die Vereinigten Staaten würden erwarten, die erste Lieferung des Impfstoffs zu erhalten. 

Er habe in Europa klargemacht, dass die Vereinigten Staaten den Impfstoff als Erste bekommen würden, sagte Hudson Bloomberg zufolge. "So wird es jetzt kommen, denn sie haben investiert, um zu versuchen, ihre Bevölkerung zu schützen und die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen."

"Konstruktive Gespräche"
Der französische Arzneimittelhersteller kündigte auch an, den Zugang zu einem potenziellen Coronavirus-Impfstoff in Europa beschleunigen zu wollen. Man führe "sehr konstruktive Gespräche" mit der französischen und deutschen Regierung sowie den Institutionen der Europäischen Union, zitierte Bloomberg aus einem Statement Sanofis nach Veröffentlichung des Interviews. Die US-Produktion des Impfstoffs von Sanofi werde hauptsächlich für den Markt der Vereinigten Staaten bestimmt sein, während Kapazitäten in anderen Ländern Europa und den Rest der Welt abdecken sollen.

Die beiden Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline hatten bereits im April mitgeteilt, sie wollten gemeinsam an einem Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 arbeiten. Sollten Tests erfolgreich verlaufen, könnte ein Impfstoff in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein. Sanofi teilte nun via Twitter mit, die Teams des Unternehmens seien bemüht, die Entwicklung eines Impfstoffs zu beschleunigen.

Die Vereinten Nationen fordern, einen möglichen Impfstoff gleichberechtigt zu verteilen. Dies gelte besonders für die Entwicklungsländer. Eine entsprechende Resolution war im April von der Uno-Vollversammlung in New York einstimmig verabschiedet worden.

spiegel


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