Empörung über Trumps Aussage zu Floyd und Arbeitsmarkt

  06 Juni 2020    Gelesen: 627
  Empörung über Trumps Aussage zu Floyd und Arbeitsmarkt

"Großartig" - so würde der von einem Polizisten getötete George Floyd die Arbeitslosenzahlen finden, behauptet US-Präsident Trump. Die Demokraten Biden und Harris reagieren mit scharfer Kritik auf diese Entgleisung.

US-Präsident Donald Trump hat mit einer Aussage zu dem bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten George Floyd für Empörung gesorgt. Bei der Vorstellung der neuen Arbeitslosenzahlen sagte Trump, dass sich Floyd sicherlich über die gute Entwicklung am US-Arbeitsmarkt freuen würde. "Hoffentlich schaut George genau jetzt herab und sagt: 'Unserem Land passiert eine großartige Sache'", sagte der Präsident, nachdem die Arbeitslosenquote inmitten der Corona-Krise überraschend gesunken war. "Das ist ein großartiger Tag für ihn, das ist ein großartiger Tag für alle."

Die Arbeitslosenquote in den USA war im Mai inmitten der Coronavirus-Krise überraschend auf 13,3 Prozent gesunken. Das ist zwar nach wie vor ein sehr hoher Wert, aber ein Rückgang im Vergleich zum April mit 14,7 Prozent.

Die oppositionellen US-Demokraten haben die Äußerungen von Trump scharf verurteilt. Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, schrieb bei Twitter, Floyds letzte Worte "Ich kann nicht atmen" hätten in den USA und in der ganzen Welt widergehallt. "Dass der Präsident versucht, ihm andere Worte in den Mund zu legen, ist wahrhaft verachtenswert."

Die demokratische Senatorin Kamala Harris kritisierte Trump ebenfalls scharf: Trump solle Floyds Namen "nicht in den Mund nehmen", bevor er nicht den Satz "Black Lives Matter" sagen könne, schrieb Harris auf Twitter. "Das Leben von Schwarzen zählt" ist das Motto von Protesten gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner - und nach Floyds Tod allgegenwärtig.

Floyds Tod bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis hat zu landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Ein weißer Polizist hatte dem Afroamerikaner fast neun Minuten lang das Knie auf den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt mit den Worten "Ich kann nicht atmen" klagte, er bekomme keine Luft.

Trump rief die Polizei im ganzen Land zur Gleichbehandlung aller Bürger auf - unabhängig von ihrer Hautfarbe. "Das ist, was unsere Verfassung erfordert, und das ist es, worum es in unserem Land geht", sagte Trump bei seinem Auftritt im Weißen Haus. Jeder Amerikaner müsse bei Begegnungen mit Sicherheitskräften die gleiche, faire Behandlung erfahren.

Trump lobt seinen Einsatz für die Schwarzen
Den Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am Montag vergangener Woche, der zu Floyds Tod führte, nannte Trump inakzeptabel. "Wir alle haben gesehen, was in der vergangenen Woche geschehen ist. Das können wir nicht zulassen."

Trump behauptete: "Niemand hat je für die Schwarze Gemeinschaft getan, was Präsident Trump getan hat." Demonstranten werfen ihm hingegen vor, mit seiner Rhetorik für den Rassismus und die Polizeigewalt im Land mitverantwortlich zu sein.

spiegel


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