Die Tourismusbranche ist durch die Coronakrise im April erschüttert worden. Wegen des Beherbergungsverbots für privat reisende Gäste brach die Zahl der Übernachtungen um 89,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Dies sei der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1992. Insgesamt wurden nur noch 4,3 Millionen Übernachtungen gezählt.
"Ursache des Rückgangs war das seit Mitte März geltende Verbot zur Beherbergung privat reisender Gäste", erklärten die Statistiker. "Auch geschäftliche Reisen waren im betreffenden Zeitraum stark eingeschränkt." Bereits im März hatte es deshalb einen Rückgang um insgesamt 52,7 Prozent gegeben. Nur knapp 28.000 der etwa 52.500 statistisch erfassten Beherbergungsbetriebe standen Geschäftsreisenden überhaupt zur Verfügung.
Verband: Jeder dritte Betrieb im Gastgewerbe vor der Insolvenz
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland ging den amtlichen Zahlen zufolge um 88,5 Prozent auf 3,8 Millionen zurück. Noch stärker war der Einbruch bei ausländischen Gästen, die durch Grenzschließungen verbreitet auch gar nicht anreisen durften. Ihre Übernachtungen fielen um 93,1 Prozent auf 0,5 Millionen.
Die Tourismusbranche und die Gastronomie litten besonders stark unter den Ausgangs- und Kontaktsperren wegen der Virus-Pandemie. Viele Firmen stehen vor der Insolvenz, im Gastgewerbe nach Angaben des Branchenverbands Dehoga etwa jede dritte. Die Branche hofft nun darauf, in den Sommerferien wieder mehr Gäste zu beherbergen.
spiegel
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