Dies ergab eine Umfrage des Tafel-Dachverbands bei den regionalen Helfern, wie Tafel Deutschland am Mittwoch in Berlin mitteilte. Der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl mahnte, bedürftige Menschen dürften in der Krise nicht vergessen werden.
"Wir haben in den letzten Wochen bei den Tafeln eine neue Form der Not erlebt", erklärte Brühl. "Es kommen vermehrt jüngere Menschen, die bis vor kurzem überhaupt nicht auf die Tafeln angewiesen waren und nun vor Erleichterung weinen, weil sie etwas zu essen bekommen und ihren Kühlschrank wieder füllen können."
Auch wenn die Bundesregierung bereits schnelle und unbürokratische Hilfen auf den Weg gebracht habe, seien einige Menschen durch die Pandemie in existenzielle Not geraten. Jüngere Menschen suchten Unterstützung, weil sie selbstständig beziehungsweise in Kurzarbeit seien oder aber ihren Job oder Nebenjob verloren hätten.
Zugleich zeigte sich Brühl besorgt um Menschen, die vor der Corona-Krise zu den Tafeln gekommen waren und ihnen nun aus Ansteckungsangst fernbleiben. "Es gelingt uns momentan nicht, alle Menschen zu erreichen, die eigentlich unsere Unterstützung benötigen", betonte der Vorsitzende von Tafel Deutschland. "Das macht uns große Sorgen, denn wir sehen, dass die Ärmsten besonders hart von der Krise getroffen werden."
Nach Angaben des Dachverbands sind derzeit noch 120 der bundesweit 949 Tafeln geschlossen. Gründe sind demnach vor allem beengte Räumlichkeiten sowie fehlende Ehrenamtliche. Ein Großteil der Tafel-Helfer gehöre altersbedingt oder wegen Vorerkrankungen den Corona-Risikogruppen an.
AFP.com
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