Zwei australische Universitäten planen, ein Flugzeug zu mieten, um Hunderte ausländische Studierende einzufliegen, die wegen der Corona-bedingten Grenzschließung ihr Studium in Australien nicht fortsetzen können. Das kündigten die University of Canberra und die Australian National University in der Hauptstadt Canberra an.
In einem Pilotprojekt sollen demnach im Juli zunächst 350 Studierende zurückgeholt werden, die bereits vor Beginn der Pandemie an der University of Canberra studiert haben. Bevor sie an die Uni zurückdürfen, müssen sie allerdings in Quarantäne.
Der Plan sei von der Regierung des Bundesstaates bereits genehmigt worden, die Unterschrift der Bundesregierung stehe aber noch aus, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Universitäten. Australien will seine Grenzen für ausländische Reisende wahrscheinlich nicht vor kommendem Jahr öffnen, sagte Handelsminister Simon Birmingham am Mittwoch. Allerdings werde zurzeit geprüft, ob die Einreisevorgaben für Studierende und andere Langzeitbesucher gelockert werden können. Verschiedenen Medienberichten zufolge hat die Regierung dem Pilotprojekt bereits zugestimmt.
Ausländische Studierende sind wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die Australian National University habe 3000 internationale Studierende, die wegen der im März verhängten Einreisesperre nicht an die Uni zurückkönnen, berichtet unter anderem der "Guardian". An der University of Canberra seien 400 Studierende betroffenen.
Aus welchem Land der Flieger abheben soll, gaben die Unis nicht bekannt. Eine Sprecherin sagte, die Universitäten ziehen einen Flug von einem regionalen Drehkreuz in Betracht, damit Studierende aus verschiedenen Ländern an Bord kommen können.
Ausländische Studierende sind zu einer bedeutenden Einnahmequelle für australische Universitäten geworden. Die Unis rechnen wegen der Grenzschließungen mit Einnahmeverlusten in Milliardenhöhe. Der Plan der Hochschulen kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt. Vor einer Woche erst hatte China seine Studierenden dazu aufgerufen, ein Studium in Australien wegen rassistischer Vorfälle zu überdenken. Die australische Regierung wies die Vorwürfe zurück.
spiegel
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