Corona-Krise könnte Reiche ausbremsen

  18 Juni 2020    Gelesen: 852
Corona-Krise könnte Reiche ausbremsen

Das Privatvermögen weltweit hat in den vergangenen Jahren immer rasanter zugelegt - 2019 bringt einen neuen Rekord. Die Zahl der Millionäre hat sich weltweit in den vergangenen zwei Jahrzehnten verdreifacht. Aber die Zukunftsaussichten sind nicht mehr ganz so rosig.

Die Zahl der Millionäre weltweit hat sich in den vergangenen 20 Jahren fast verdreifacht. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) verfügten Ende 2019 mehr als 24 Millionen Menschen über ein Vermögen von einer Million US-Dollar (rund 891.000 Euro) oder mehr. 1999 waren es noch 8,9 Millionen Menschen.

Die große Mehrheit von ihnen lebt in den USA, Deutschland liegt mit 400.000 Millionären an siebter Stelle. Die Zahl dieser Superreichen in der Bundesrepublik hat sich damit in den vergangenen zwei Jahrzehnten verdoppelt. Noch weiter vorne liegt Deutschland bei Menschen, die mehr als 100 Millionen US-Dollar (rund 89,1 Millionen Euro) Vermögen haben. Mit 2400 Menschen ist das nach den USA und China dem Bericht zufolge die dritthöchste Zahl an extrem vermögenden Menschen in einem Land. Insgesamt verfügen Millionäre weltweit über mehr als 50 Prozent des Vermögens

Allerdings könnte der Zuwachs der Privatvermögen wegen der Corona-Krise einen deutlichen Dämpfer bekommen. In der Studie wird die Vorjahresprognose von 5,7 Prozent jährlichem Wachstum für die kommenden fünf Jahre auf 1,4 bis 4,5 Prozent nach unten korrigiert. "Wir gehen für die nächsten fünf Jahre von einer zukünftigen Wachstumsrate aus, die im Schnitt halb so hoch ist wie 2019", sagte Autorin Anna Zakrzewski. Dies gelte für alle drei entwickelten Szenarien zur Corona-Krise und der wirtschaftlichen Erholung.

Im Vergleich zur Finanzkrise 2008 ist die Arbeitslosigkeit in den USA in der derzeitigen Wirtschaftskrise stärker gestiegen. Auch ein höherer Rückgang des Bruttoinlandsprodukts werde erwartet, hieß es. Die globalen Kapitalmärkte hätten sich zwar stabilisiert, mit weiterer Unbeständigkeit sei aber zu rechnen.

2019 Rekordjahr bei Vermögenswachstum

Vor Beginn der Corona-Krise war das weltweite Privatvermögen deutlich gewachsen. Von 2018 auf 2019 war es um Währungseffekte bereinigt um zehn Prozent auf rund 226 Billionen US-Dollar (etwa 201 Billionen Euro) gestiegen. 2019 sei damit das stärkste Jahr der vergangenen zehn Jahre gewesen, sagte Zakrzewski.

Insgesamt verfügen Millionäre und Milliardäre über mehr als die Hälfte des weltweiten Vermögens. BCG-Autorin Zakrzewski erwartet für die kommenden Jahre aber eine etwas gleichere Verteilung. Auch der Anteil von Frauen unter den Reichen wird ihr zufolge steigen, deren Vermögen wachse immerhin schneller als das von Männern.

Quelle: ntv.de, kst/dpa


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