Die bisherige Antwort der EU auf die Krise habe Zeit gewonnen und den Weg für einen Aufschwung bis Jahresende geebnet, sagte Lagarde nach Angaben aus EU-Kreisen beim Video-Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Freitag. Die Märkte hätten positiv darauf reagiert, aber ein Scheitern könne dies umkehren.
In ihrem Wirtschaftsausblick sagte die Französin demnach, die EZB rechne im zweiten Quartal mit einen Rückgang von 13 Prozent der Wirtschaftsleistung. Über das Jahr gesehen sei ein Rückgang von 8,7 Prozent zu erwarten. Das Niveau von vor der Krise könnte demnach bis Ende 2022 erreicht werden. "Allerdings stehen die schlimmsten Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte noch bevor", sagte Lagarde demnach.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten am Vormittag ihre Beratungen zum Vorschlag der EU-Kommission über einen 750 Milliarden schweren Hilfsplan aufgenommen. Bislang sind zentrale Aspekte des Vorhabens wie das Volumen, die Finanzierung und die Art der Hilfen aber noch hoch umstritten. Eine Einigung wurde am Freitag deshalb noch nicht erwartet.
"Es liegt in unseren Händen, die Erholung einzuleiten, die wir sehen wollen", sagte Lagarde den Angaben zufolge weiter. Das Hilfspaket müsse ein ausreichendes Volumen haben, schnell und flexibel einsatzbereit und mit Wirtschaftsreformen verknüpft sein. "Mit gemeinsamer Entschlossenheit und Zielstrebigkeit können wir beweisen, dass Europa zurück ist."
AFP.com
Tags: