Lexus IS steht in Europa vor dem Aus

  22 Juni 2020    Gelesen: 768
  Lexus IS steht in Europa vor dem Aus

In drei Generationen versuchte der Lexus IS die Kunden in Europa und vor allem in Deutschland zu überzeugen. Doch am 3er BMW oder Audi A4 war wohl kein Vorbeikommen. Jetzt kommt eine Neuauflage, allerdings nicht mehr zu uns.

Nach über 20 Jahren und drei Generationen steht der Lexus IS in Europa vor dem Aus. Nissans Luxusableger hat bereits erste Bilder der Ende 2020 erscheinenden Neuauflage veröffentlicht, die allerdings vornehmlich für den US-amerikanischen Markt vorgesehen ist. Für deutsche Kunden wird es das Mittelklassemodell in seiner nunmehr vierten Generation offiziell nicht mehr geben.

Mit der Baureihe IS, die Abkürzung steht für Individual Sports, hat Lexus einen hierzulande nur wenig beachteten Premium-Konkurrenten zu BMW 3er und Audi A4 geschaffen. Ende der 90er-Jahre sorgte die erste Generation XE1 mit bulligen Sechszylindermotoren und sportlichem Interieur für Aufsehen. 2001 erweiterten die Japaner die Baureihe um die Kombiversion SportCross.

IS-F war unübertroffen

2005 folgte der trotz einer um gut 10 Zentimeter auf fast 4,60 Meter gewachsenen Karosserie deutlich schlanker wirkende XE2, der zunächst mit Sechszylinder-Benzinern und einem Vierzylinder-Diesel angeboten wurde. Unübertroffener Höhepunkt dieser Generation war der 2008 eingeführte, sportliche IS-F. Sein bäriger Fünfliter-V8-Motor mit 423 PS machte die Limousine 270 km/h schnell.

Bei Fans steht der starke Konkurrent des BMW M3 bis heute hoch im Kurs, was sich unter anderem an den Gebrauchtpreisen zeigt: Selbst für über zehn Jahre alte Exemplare werden noch mehr als 20.000 Euro aufgerufen. Im Vergleich dazu sind gebrauchte Fahrzeuge der etwas später eingeführten Cabriolet-Variante IS C im Schnäppchen-Segment unterwegs.

Für Deutschland nur noch Vierzylinder

Doch Glanz und Ruhm der Lifestyle- und Sportvarianten der Generation 2 verblassten schnell mit der 2013 eingeführten, um abermals gut 10 Zentimeter gewachsenen dritten Auflage des IS. Zumindest für deutsche Kunden gab es nur noch Vierzylinderantriebe, wahlweise auch mit zwar sparsamer aber leider auch spaßarmer Hybridtechnik.

Im Herbst nun folgt die vierte Generation, die technisch auf der Plattform des Vorgängers aufsetzt, optisch aber stark modernisiert wirkt. In rund 40 Märkten soll das Premium-Modell mit Vierzylinder- und V6-Motoren mit bis zu 311 PS antreten. Eine Hybridversion und auch eine sportliche V8-Variante wird es vorläufig nicht mehr geben. Auch das dürfte ein Grund sein, warum man auf dem deutschen Markt kein Auskommen mehr hat. Die CO2-Auflagen der EU und die geringen Verkäufe rechnen sich einfach nicht.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x


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