Leere Ränge bei Trumps Kundgebung in Tulsa: TikTok-Nutzer wollen den Präsidenten reingelegt haben

  22 Juni 2020    Gelesen: 801
Leere Ränge bei Trumps Kundgebung in Tulsa: TikTok-Nutzer wollen den Präsidenten reingelegt haben

Der US-Präsident Donald Trump hat in Tulsa (US-Bundesstaat Oklahoma) erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie an einer großen Wahlkampfveranstaltung teilgenommen. Die im Internet erschienenen Aufnahmen zeigen jedoch, dass viele Ränge in der Arena in Tulsa leer blieben.

Nutzer der Videoplattform TikTok und Fans koreanischer Popmusikgruppen erklärten am Sonntag, sie hätten dazu beigetragen, Trumps Auftritt vom Samstag in Tulsa zu sabotieren. Sie riefen vor der Veranstaltung dazu auf, Tickets zu reservieren – und dann nicht zu erscheinen.

Viele User ließen sich Medienberichten zufolge mit falschen Namen und Handynummern für den Wahlkampfauftritt registrieren. Außer TikTok soll es auch auf anderen sozialen Netzwerken Aufrufe zum Streich gegeben haben.

Die Aktion soll ihren Ursprung in einem TikTok-Video der 51-jährigen Mary Jo Laupp genommen haben. Im am 11. Juni veröffentlichten Clip machte Laupp nach Angaben des Magazins „The New York Times“ ihrem „Ärger Luft“. Sie habe die Frustration einiger schwarzer TikTok-User beobachtet, die darüber erzürnt gewesen seien, dass die Wahlkampfveranstaltung am Juneteenth stattfinden sollte. Später wurde Trumps Auftritt dann auf den 20. Juni verschoben.

Der Gedenktag „Juneteenth“, auch „Freedom Day“ genannt, wird jedes Jahr am 19. Juni begangen. An diesem Datum im Jahr 1865 – kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg – hatte eine entsprechende Proklamation in Texas das Ende der Sklaverei verkündet.

Trumps und Pences Reden abgesagt
Vor der Wahlkampfveranstaltung sagte der Manager von Trumps Kampagne, Brad Parscale, dass mehr als eine Million Eintrittskarten für den Event beantragt worden seien. Tatsächlich waren aber viele Sitze in der 19.000 Plätze bietenden Arena leer. Die Reden Trumps und des Vizepräsidenten Mike Pence an die erwartete „dicht gedrängte“ Menschenmenge wurden abgesagt.

Später gab Trumps Wahlstab bekannt, dass der Eintritt nach dem „Windhund-Prinzip“ gewährt worden sei und dass niemand ein echtes Ticket erhalten habe.

Wahlen in den USA
Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten ist für den 3. November vorgesehen. Durch die sich bei dieser Wahl ergebenden Mehrheiten in den Bundesstaaten werden die Wahlleute des Electoral College bestimmt, die im Dezember 2020 den Präsidenten und Vizepräsidenten wählen.

Keine fünf Monate vor der Präsidentschaftswahl liegt der Republikaner Donald Trump in Umfragen deutlich hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden. Neben seinem Corona-Krisenmanagement fing sich Trump teils heftige Kritik ein für seine Reaktion auf die weltweiten Proteste gegen Rassismus, deren Auslöser die Tötung des Afroamerikaners George Floyd nach einem Polizeieinsatz am 25. Mai in Minneapolis war. Nachdem es am Rande einiger Demonstrationen zu Brandstiftungen und Plünderungen gekommen war, hatte Trump unter anderem mit dem Einsatz des Militärs im eigenen Land gedroht.

sputniknews


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