Altmaier befürchtet wegen Wirecard Imageverlust für Deutschland

  23 Juni 2020    Gelesen: 679
  Altmaier befürchtet wegen Wirecard Imageverlust für Deutschland

Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat eine rasche Aufklärung des Skandals um den Finanzdienstleister Wirecard gefordert.

Altmaier sagte dem Nachrichtenportal T-Online, es müsse ermittelt werden, wie es dazu kommen konnte, dass sich offenbar Milliardenbeträge in Luft aufgelöst hätten oder möglicherweise nie da gewesen seien. Der Vorgang sei alles andere als banal. Es drohe auch ein Imageverlust für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit Blick auf das Vertrauen in den Bankenstandort Deutschland dürfe sich ein solcher Vorfall so schnell nicht wiederholen, verlangte Altmaier.

Die Geschäftsführerin des Deutschen Aktieninstituts, Bortenlänger, sprach sich gegen zusätzliche Regulierungen aus. Bortenlänger sagte im Deutschlandfunk, es gebe bereits viele Transparenzpflichten für Börsenunternehmen. Sie wisse nicht, ob mehr Vorschriften solche Krisen verhinderten. Stattdessen müssten Aufsichtsräte die beteiligten Personen genau prüfen.

Wirecard wickelt Zahlungen bei Internetgeschäften ab und sichert diese Transaktionen mit eigenen Vermögenswerten ab. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass dem Dax-Unternehmen Bankguthaben von 1,9 Milliarden Euro fehlen; das entspricht etwa einem Viertel der gesamten Bilanzsumme. Der Aktienkurs brach daraufhin ein, Konzerngründer Braun trat vom Amt des Geschäftsführers zurück. Gegen ihn und den bisherigen Vorstand Marsalek ermittelt die Staatsanwaltschaft München.

Deutschlandfunk


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