Karliczek sieht Bildungssystem besser vorbereitet auf neue Corona-Beschränkungen

  24 Juni 2020    Gelesen: 675
Karliczek sieht Bildungssystem besser vorbereitet auf neue Corona-Beschränkungen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sieht das Bildungssystem auf mögliche neue Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie besser vorbereitet als bei den Schließungen im Frühjahr. 

Die Ausgangsbedingungen seien heute "ganz anders", sagte sie am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung des nationalen Bildungsberichts 2020. Laut der Präsidentin der Kulturministerkonferenz (KMK), Stefanie Hubig (SPD), bereiten sich die Länder auf womöglich erforderliche breite Schulschließungen vor.

Es würden drei "Szenarien" durchgespielt, sagte Hubig: die Rückkehr zum Normalbetrieb an den Schulen, ein "rollierendes System" mit Präsenz- und Fernunterricht sowie die "Komplettschließungen" der Schulen. Für alle drei Fälle bereiteten die Länder Leitlinien vor. Dabei sollten bundesweite Standards vereinbart werden, aber auch "Flexibilität vor Ort" ermöglicht werden, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin.
Die KMK hatte in der vergangenen Woche beschlossen, dass der reguläre Schulbetrieb überall in Deutschland spätestens nach den Sommerferien wieder starten soll. Hubig wies auf der Pressekonferenz mit Karliczek am Dienstag den Vorwurf zurück, es handle sich hierbei um Wunschdenken. Der Regelbetrieb sei "das Ziel", hänge aber selbstverständlich vom weiteren Infektionsgeschehen ab. Abgesehen von Hotspots wie etwa im Kreis Gütersloh seien die Infektionszahlen bundesweit "auf sehr niedrigem Niveau", betonte Hubig.

Sie bekräftigte den KMK-Beschluss, wonach an den Schulen beim Rückkehr zum Regelbetrieb kein Mindestabstand mehr gelte. Es würden jedoch neue "Hygiene- und Schutzkonzepte" erarbeitet. Dabei werde etwa das Thema Lüften eine Rolle spielen.

Außerdem gehe es um Vorschriften zum Mund-Nase-Schutz, der zum Beispiel in "engen Gängen" getragen werden sollte, führte Hubig aus. Auch befassten sich die Länder mit der Frage, welche Schüler und Lehrer getestet werden sollten, falls an einer Schule ein Corona-Fall auftritt.

Karliczek sagte, viele Menschen sehnten sich zurück nach einem Schulbetrieb wie in den Zeiten vor Corona. "Aber wir leben mitten in der Pandemie", betonte sie. Darauf müsse entsprechend reagiert werden.

AFP.com


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