Trump spielt Infektionszahlen herunter

  26 Juni 2020    Gelesen: 539
Trump spielt Infektionszahlen herunter

Die USA sind weit davon entfernt, die Corona-Pandemie besiegt zu haben, in den letzten Wochen steigen in vielen Bundesstaaten die Fallzahlen. Laut Präsident Trump hat das aber nichts mit dem tatsächlichen Infektionsgeschehen zu tun.

US-Präsident Donald Trump hat die wieder dramatisch ansteigende Zahl von Coronavirus-Infektionen in den USA heruntergespielt. "Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle", sagte Trump in einem Interview des Senders Fox News. Die USA hätten bislang rund 30 Millionen Menschen auf das Virus getestet, mehr als jedes andere Land der Welt. Trumps Einschätzung zufolge geht darauf die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA zurück.

Die meisten renommierten Experten lehnen Trumps Erklärung ab, wonach die Zunahme der Infektionen vor allem auf eine Zunahme von Tests zurückzuführen sein soll. Sie machen in erster Linie die von Trump vorangetriebene Lockerung von Corona-Beschränkungen in den Bundesstaaten verantwortlich.

Nach Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore haben die USA zuletzt rund 35.000 neue Infektionen pro Tag verzeichnet - annähernd so viele wie zum Höhepunkt der Krise im April. Danach hatte die Zahl abgenommen, bevor sie in diesem Monat wieder in die Höhe schoss. Lag das Zentrum des Infektionsgeschehens anfangs noch an der Ostküste und in Kalifornien, verlagert sich das Virus jetzt in die Breite. Rund die Hälfte der US-Bundesstaaten verzeichnet eine Zunahme von Fällen.

Trump wirbt dennoch für eine rasche Wiedereröffnung der Wirtschaft. Er will - auch mit Blick auf die Wahl im November - möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Seiner Darstellung zufolge ist das Coronavirus dabei, nach und nach aus den USA zu verschwinden. Die Daten stützen das nicht. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte erst am Donnerstag an, die Schritte zur Wiedereröffnung des Bundesstaats würden wegen der dramatisch steigenden Fallzahlen ausgesetzt. Abbott gehört wie Trump der Republikanischen Partei an.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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