Doppelt so viele Corona-Infektionen wie Grippe-Fälle

  29 Juni 2020    Gelesen: 851
  Doppelt so viele Corona-Infektionen wie Grippe-Fälle

Durch harte Schritte der europäischen Länder hat der Kontinent die Ausbreitung des Coronavirus inzwischen einigermaßen im Griff. Weltweit aber steigen die Infektions- und Todeszahlen weiter dramatisch. Ein Hoffnungssignal sendet nun China.

In Europa gilt das Corona-Virus zumindest als eingedämmt - doch weltweit breitet sich die Pandemie weiter aus. Inzwischen sind rund zehn Millionen Infektionen mit dem Virus bekannt. Fast 500.000 Menschen sind in Zusammenhang mit Sars-Cov-2 gestorben. Besonders Indien, Brasilien und die USA verzeichnen weiter hohe Infektionsraten. Inzwischen liegt die Zahl von zehn Millionen weltweit Infizierten etwa beim Doppelten der jährlich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) registrierten schweren Grippe-Fälle. Die Todeszahl in den rund sieben Monaten der Corona-Pandemie entspricht etwa der Todesrate durch die Grippe in einem Jahr.

In den USA sagte Vizepräsident Mike Pence Wahlkampfveranstaltungen in den Corona-Hotspots Arizona und Florida ab. Sie fielen aus einem "Übermaß an Vorsicht" aus, sagten Mitarbeiter des Wahlkampfteams. Die beiden Bundesstaaten hatten zuletzt neue Rekorde bei den Neuinfektionen gemeldet. Landesweit stieg sie am Samstag den dritten Tag in Folge um mehr als 40.000. Inzwischen sind dort mehr als 2,5 Millionen Infektionen nachgewiesen. Die Zahl der bekannten Todesfälle überschritt die Marke von 125.000, mehr als in jedem anderen Land.

Brasilien meldete zuletzt fast 40.000 neu Infizierte und kommt insgesamt nun auf über 1,3 Millionen Fälle. Die Zahl der Toten wird mit 57.000 angegeben. Russland spricht von rund 635.000 Infektionen und gut 9000 Toten. An dieser vergleichsweise geringen Todesrate werden aber immer wieder Zweifel angemeldet. Der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent ist indes nach wie vor Europa: Dort wurden inzwischen mehr als 2,6 Millionen Infektionen und fast 196.000 Todesfälle registriert. Ein Medikament oder einen Impfstoff gegen die Pandemie gibt es nach wie vor nicht.

China meldet ermutigende Impf-Tests

Beim internationalen Spendenmarathon gingen am Wochenende Hilfszusagen von insgesamt 6,15 Milliarden Euro ein, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilte. Deutschland versprach 383 Millionen Euro. Insgesamt nahmen 40 Regierungen an dem virtuellen Gipfel teil. Mit dem Milliardenbetrag soll unter anderem die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Lungenkrankheit vorangetrieben werden.

Die chinesische Firma CNBG meldete unterdessen mit einem Coronavirus-Impfstoffkandidaten ermutigende Testergebnisse am Menschen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass der Impfstoff sicher und wirksam sein könnte, teilte China National Biotec Group (CNBG) mit. Das Medikament habe bei allen geimpften Testpersonen der klinischen Studie, an der 1120 gesunde Menschen teilnahmen, hochgradige Antikörper gebildet

In Deutschland war die Zahl der Infektionen zuletzt vor allem wegen Ausbrüchen in Schlachthöfen gestiegen. Bayern kündigte groß angelegte Tests in der Branche an: "Getestet werden in Kürze insgesamt 33 weitere ausgewählte Fleischbetriebe. Darunter sind neun Schlachthöfe, zwölf Zerlegebetriebe sowie zwölf Betriebe mit dem Schwerpunkt auf der Herstellung von Fleischerzeugnissen und Wurstwaren", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml. Dabei wolle man auch herausfinden, ob die hohe körperliche Belastung oder die Arbeit bei ungünstigen Klimabedingungen weitere Risikofaktoren für eine Infektion darstellten.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP


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