Der Commerzbank steht inmitten eines Führungsvakuums die Ankündigung eines Kahlschlags bevor. Wie die "Börsen-Zeitung" berichtet, plant der Vorstand, bis Ende 2023 mehr als die Hälfte der bundesweit knapp 1000 Filialen zu schließen. Außerdem sei der Abbau von knapp 10.000 der zuletzt 32.792 Stellen im Konzern vorgesehen.
Darin enthalten seien die im vorigen Herbst publik gemachten Kürzungen. Damals hatte das Institut angekündigt, 200 Filialen zu schließen und 4300 Stellen abzubauen, was durch die Schaffung von rund 2000 Jobs an anderer Stelle teilweise kompensiert werden sollte.
Das Programm namens "Turnaround" steht nach Informationen der Zeitung am Mittwoch nach Personalfragen auf der Agenda der Aufsichtsräte, anschließend soll eine Aussprache stattfinden. Wie weiter zu erfahren sei, verweise das Konzept des Vorstands an mehreren Stellen auf ein Gutachten, das der Bund als größter Aktionär der Commerzbank 2019 bei der Beratungsgesellschaft BCG in Auftrag gegeben hatte. Bislang halte der Bund dieses jedoch unter Verschluss.
Die Kosten der tiefgreifenden Restrukturierung werden dem Vernehmen nach auf rund 1,3 Milliarden Euro beziffert, was in etwa dem Doppelten des bisher veranschlagten Aufwands entspricht. Dabei sei die Gründung einer staatlich bezuschussten Transfergesellschaft für 2000 bis 3000 Beschäftigte der Bank geplant, um die sozialen Folgen des Sparprogramms in der Coronakrise abzufedern. Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass sowohl CEO Martin Zielke als auch Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann das Unternehmen in absehbarer Zeit verlassen werden.
Quelle: ntv.de, bad/DJ
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