1964 trat der sowjetische Astrophysiker Nikolai Kardaschow mit der Initiative auf, alle Zivilisationen in drei Klassen aufzuteilen, abhängig davon, wie viel Energie sie verbrauchen: die gesamte Energie eines Planeten, eines Sterns oder einer Galaxie.
Freeman Dyson hatte die Idee eines künstlichen Gebildes um einen Stern, das seine Energie umwandeln würde. Ein solches Gebilde könnte nur eine technologisch enorm hochentwickelte Zivilisation schaffen. Die Dyson-Sphäre resorbiert Strahlung, heizt sich auf und produziert dann selbst eine Infrarotstrahlung. Deshalb lässt sie sich in der Galaxie finden.
Zwar sind die fast 60 Jahre langen Suchen nach Aliens im Rahmen des SETI-Projekts (Search for Extraterrestrial Intelligence) vorerst erfolglos geblieben, aber die Forscher denken nicht ans Aufgeben. In den vergangenen 25 Jahren wurden etwa 4000 Planeten in anderen Sternensystemen entdeckt. Den Wissenschaftlern zufolge könnten manche von ihnen in den bewohnbaren Gebieten ihrer Sterne liegen – wo potenziell Lebensbedingungen herrschen könnten.
Aber was wäre, wenn der Fortschritt nicht von der Zahl der aufgewendeten Energie abhängt? Darauf verweist auch die Geschichte der Menschheit. Die Erschöpfbarkeit der fossilen Brennstoffreserven ließ die Forscher an das Thema Energieeinsparung denken, wie auch an die Suche nach alternativen Energiequellen. Vor unseren Augen kam es zu einer „grünen Revolution“. Und inzwischen entwickeln wir Technologien, die unschädlich für die Umwelt wären, und denken darüber nach, wie wir den Schaden wieder gut machen könnten, den die früheren Generationen der Natur zugefügt haben.
Früher machten Menschen die Erde für ihre eigenen Interessen gefügig – und jetzt wollen sie sich selbst „modifizieren“, um sich in die Natur zu integrieren. Angesichts dessen haben Forscher aus Deutschland, Italien und Chile außerirdische Zivilisationen nach dem Grad ihrer Integration in die Natur aufgeteilt. Wir befinden uns gerade auf dem ersten Level, weil wir immer noch die Natur im großen Stil verändern. Irgendwann werden wir uns selbst verändern, insbesondere dank neuester Gentechnologien. Das höchste Niveau ist erreicht, wenn eine Zivilisation mit der Natur verschmilzt, indem sie die tote Materie des Universums in eine vernünftige Materie „konvertiert“.
Das Modell sieht auch verschiedene „Übergangstypen“ der Zivilisationen vor. Erbauer der Dyson-Sphären und „Gestalter der Erde“ sind im Weltraum gut zu erkennen, da sie enorm viel Energie aufwenden und Abfälle ausstoßen. IT-Galaxien (die Ressourcen auf Kalkulationsforschungen richten) fallen auch anhand der Wärmestrahlung auf. Und die „unsichtbaren“ Zivilisationen sowie Biozivilisationen, die mit der Natur praktisch vollständig verschmolzen sind, sparen Energie. Deshalb ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass man sie entdecken kann, es sei denn, sie wollen selbst entdeckt werden und senden entsprechende Signale.
Erkenne mich, wenn du kannst
Es wurde bereits berechnet, dass Biomarker eines primitiven Lebens leichter zu entdecken wären als Spuren einer technologisch hochentwickelten Zivilisation. Das lässt darauf hoffen, dass weitere Suchen auf Exoplaneten Erfolg haben könnten. Aktuell suchen wir nach Wärmespuren, Funksignalen, künstlichen Megastrukturen im Weltall. Allerdings könnten vernünftige Wesen ganz ruhig und unauffällig in unserer Nähe existieren – beispielsweise in einem benachbarten Sternensystem. Wir haben davon keine Ahnung, weil wir sie von ihrer Umgebung einfach nicht unterscheiden können.
Ob hochentwickelte außerirdische Zivilisationen wollen, dass wir sie entdecken? Wenn ja, was werden sie dafür tun? Bing Zhang von der Nevada University in Las Vegas vermutet, dass sie zu diesem Zweck Signale wie beispielsweise in Form von so genannten FRB (Fast Radio Bursts) senden könnten.
Sie könnten starke wiederkehrende und Millisekunden dauernde Funksignale abgeben, die aus der Tiefe des Universums kommen. Ihre Herkunft ist unbekannt. Es könnte sein, dass Aliens FRB-Signale auf der galaktischen Ebene abgeben und damit leichter gefunden werden könnten.
Schnell steigende Funkfrequenzen lassen sich leichter bemerken als scharf gebündelte Signale wie die Arecibo-Botschaft, die 1974 in Richtung des Kugelsternhaufens M13 gesendet worden war. FRB-Signale benötigen nicht enorm viel Energie und lassen sich leichter fälschen als beispielsweise Gammawellen. Wenn in Afrika das SKA-Interferometer errichtet wird, könnten diese Signale besser erforscht werden.
Wie hoch stehen die Chancen, etwas zu entdecken? Forscher von der Universität Nottingham haben berechnet: Wenn für die Entwicklung einer solch kontaktfreudigen Zivilisation wie unsere 4,5 bis fünf Milliarden Jahre nötig waren, könnte es in der Milchstraße etwa 36 solche Zivilisationen geben.
sputniknews
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