Die Hurrikan-Katastrophe in Puerto Rico vor drei Jahren war eine der ersten großen Prüfungen für Donald Trump als US-Präsident, sein Krisenmanagement brachte ihm viel Kritik ein. Viele Menschen auf der US-Karibikinsel fühlten sich von der Regierung im Stich gelassen, dann relativierte Trump auch noch die Zahl der Todesopfer. Der Hurrikan "Maria" hatte Puerto Rico im September 2017 hart getroffen, nach offiziellen Angaben kamen fast 3000 Menschen ums Leben. Vielerorts fiel der Strom aus.
Doch Berichte der "New York Times" und des TV-Senders CNN legen nun nahe, dass der Präsident noch ganz andere Überlegungen anstellte: Der damaligen Heimatschutzministerin zufolge brachte Trump einen Verkauf von Puerto Rico ins Spiel. "Die ersten Ideen des Präsidenten waren eher die eines Geschäftsmannes", sagte Elaine Duke der Zeitung. "Können wir die Elektrizität auslagern? Können wir die Insel verkaufen? Oder das Asset veräußern?"
Zwar wurde die Idee laut Duke nicht ernsthaft in Betracht gezogen oder weiter diskutiert. Doch sie passt in das Bild, das die Regierung von Donald Trump, damals gut ein halbes Jahr im Amt, insgesamt abgab. Duke hatte die Leitung des Heimatschutzministeriums im Sommer 2017 kommissarisch übernommen, als Amtsinhaber John Kelly zum Stabschef im Weißen Haus berufen wurde.
Angebliche Aussage von Mulvaney: "Es geht nicht um die Menschen, es geht ums Geld"
Im Interview mit der "New York Times" rekapituliert Duke auch eine Unterhaltung mit dem damaligen Budgetverwalter des Weißen Hauses, Mick Mulvaney. Als sie sich vor dem Eintreffen des Hurrikans "Maria" für die Ausrufung eines Ausnahmezustands ausgesprochen habe, sei sie bei Mulvaney auf Ablehnung gestoßen. "Sei nicht so emotional, Elaine, es geht nicht um die Menschen, es geht ums Geld", soll Mulvaney laut Duke zu ihr gesagt haben - er selbst bestreitet das.
Am Tag darauf habe Präsident Trump sich besorgt über die Menschen in Puerto Rico geäußert, sagte Duke weiter. Doch es frustrierte sie, dass Trump sich wenig später wütende Wortgefechte mit lokalen Politikern der Insel auf Twitter lieferte. Der Präsident war unter anderem mit der Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan, Carmen Yulín Cruz, aneinandergeraten. Duke sagte, "all die negative Energie" sei eine "Ablenkung".
Am Ende des Jahres übergab sie den Posten an Kirstjen Nielsen, die wiederum 2019 zurücktrat.
Trump hingegen behauptet, seine Regierung habe angesichts der Katastrophe in Puerto Rico keine Fehler gemacht. Er nannte das Krisenmanagement rückblickend einen "unglaublichen, unbesungenen Erfolg".
spiegel
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