Aufnahme des Apex-Teleskops: So funkelt unsere Milchstraße

  25 Februar 2016    Gelesen: 869
Aufnahme des Apex-Teleskops: So funkelt unsere Milchstraße
Wie sieht die Milchstraße von der Südhalbkugel aus? Das Apex-Teleskop in Chile enthüllt es. Die spektakuläre Aufnahme zeigt Abertausende Sterne, kalte Wolken und Details aus der Kinderstube unserer Galaxie.
Der Späher steht in mehr als 5000 Metern Höhe in der Atacama-Wüste Chiles. Perfekte Voraussetzungen, um den Nachthimmel zu scannen. Mit dem Apex-Teleskop haben Astronomen nun eine spektakuläre Aufnahme jenes Teils der Milchstraße erstellt, der von der Südhalbkugel aus zu sehen ist.


Eine Webseite der Europäischen Südsternwarte (Eso) zeigt die Karte in zoomfähiger Version. Der erfasste Bereich ist ein schmaler Streifen mit hoher Sterndichte. Die Karte deckt am Himmel eine Fläche von 140 Grad in der Länge und 3 Grad in der Breite ab. Auch für Beobachter auf der Nordhalbkugel präsentiert sich unsere Heimatgalaxie als heller Streifen quer über den Nachthimmel - daher auch der Name Milchstraße.

Das Apex-Teleskop nutzt eine zwölf Meter große Schüssel, die den Millimeter- und den Submillimeterbereich des Spektrums erfasst. Dabei handelt es sich um nicht sichtbare Infrarot-Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 0,2 und 2 Millimetern. Solche Strahlung wird unter anderem von kalten Molekülwolken ausgesandt, die sich im interstellaren Raum befinden. In diesen massereichen Wolken entstehen neue Generationen von Sternen.

"Aufregende Einblicke"

Das Apex-Teleskop ermögliche einen detaillierten Blick auf die Verteilung dichten, kalten Gases entlang der Ebene der Milchstraße, berichten Eso und das Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn in einer gemeinsamen Erklärung. Das neue Bild enthalte damit fast alle Sternentstehungsregionen in der südlichen Milchstraße.

Die neuen Daten lieferten "aufregende Einblicke, wo sich die nächste Generation sehr massereicher Sterne und Haufen bilden", sagte Timea Csengeri vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie.

Der nördliche Teil der Milchstraße war bereits vom James Clerk Maxwell Telescope und weiteren Teleskopen kartiert worden. Der südliche Himmel sei jedoch besonders wichtig, da er das galaktische Zentrum beinhalte, betonen die Forscher.

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