Ungarn setzt auf deutsche Militärtechnik

  17 Juli 2020    Gelesen: 721
Ungarn setzt auf deutsche Militärtechnik

Ungarn setzt auf deutsche Wehrtechnik. Das EU-Land will seine Streitkräfte weitgehend kompatibel mit der Bundeswehr machen. In der kommenden Woche sollen die ersten Leopard-Panzer nach Ungarn geliefert werden.

Die ungarische Regierung will ihre Streitkräfte sehr weitgehend auf die Technik der Bundeswehr umrüsten. Ungarn wolle den Großteil seiner militärischen Neuanschaffungen aus Deutschland beziehen, sagte Verteidigungsminister Tibor Benkö bei einem Besuch seiner deutschen Kollegin Annegret Kramp-Karrenbauer. Am 24. Juli finde ein "außerordentlich wichtiges Ereignis" in Ungarn statt. "An diesem Tag werden die ersten Panzer vom Typ Leopard eintreffen", sagte er. Sein Land - einst Teil des Warschauer Paktes und nun Mitglied der Nato - wolle "von der Technik des Ostens auf eine Technik des Westens umstellen".

Kramp-Karrenbauer sprach von sehr intensiven und sehr freundschaftlichen Gesprächen. Beide Staaten arbeiten im Bereich der Rüstung und Ausrüstung eng zusammen. "Es war ein Treffen unter Partnern, die sich im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik sehr nahe sind, die sich schätzen", sagte sie.

Ungarn hat ein großes Beschaffungsprogramm aufgelegt. Dafür werden Hubschrauber, deutsche Kampfpanzer und die moderne Panzerhaubitze PzH 2000 bestellt, zudem Brückenverlegesysteme und ein Leitsystem für die Luftabwehr - Kostenpunkt insgesamt: deutlich mehr als eine Milliarde Euro.

AKK will auch enger mit Bulgarien zusammenarbeiten

Kramp-Karrenbauer will auch die militärische Zusammenarbeit mit Bulgarien ausbauen. Offiziere der bulgarischen Armee könnten künftig an deutschen Generalstabslehrgängen teilnehmen, sagte die CDU-Chefin am Donnerstag bei einem Treffen mit ihrem Kollegen Krassimir Karakatschanow in Sofia. Über weitere gemeinsame Ausbildungen werde gesprochen. "Wir wollen auch die Zusammenarbeit im Bereich der Rüstungskooperationen und der Rüstungsprojekte verstärken", sagte sie. Bulgarien werde dazu Experten nach Berlin schicken.

Die Ministerin bereist vier Tage lang Staaten im Osten der EU. Deutschland will die laufende EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um die Union auf dem Weg zu einer gemeinsamen Bedrohungsanalyse voranzubringen. Während sich Polen und die baltischen Staaten vom großen Nachbarn Russland bedroht fühlen, hat die Regierung in Budapest enge und entspannte Kontakte zu Russland.

Quelle: ntv.de, bad/dpa


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