Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer verliert die AfD einen Prozentpunkt, Die Linke kann einen Punkt dazugewinnen. Bei den übrigen Parteien bleiben die Werte unverändert. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien demnach mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 38 Prozent (Bundestagswahl 32,9 Prozent), SPD 14 Prozent (20,5 Prozent), FDP 6 Prozent (10,7 Prozent), Grüne 18 Prozent (8,9 Prozent), Linke 8 Prozent (9,2 Prozent), AfD 9 Prozent (12,6 Prozent). 7 Prozent der Befragten würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden.
Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung unterscheiden sich die Wahlabsichten von Ost- und Westdeutschen sehr stark. Die Unionsparteien würden der vom Umfrageinstitut Forsa angefertigten Umfrage zufolge derzeit bei einer Bundestagswahl im Westen um 6 Prozentpunkte besser abschneiden als in Ostdeutschland. Die Linke würde im Osten 10 Prozentpunkte besser, die Grünen 11 Prozentpunkte schlechter abschneiden als im Westen. Die AfD könnte im Osten mit fast dreimal mehr Stimmen rechnen als im Westen.
Eine weitere Erkenntnis: Männer wählen anders als Frauen. Bei den ostdeutschen Männern liegen Union und AfD in diesem Sommer mit jeweils 27 Prozent gleichauf an der Spitze, gefolgt von der Linke (15 Prozent) und der SPD (12 Prozent). Bei den ostdeutschen Frauen rangiert die CDU mit 38 Prozent mit großem Abstand auf Platz 1. Auf dem zweiten Platz folgt die Linke (17 Prozent), dahinter die SPD (14 Prozent) und die AfD (12 Prozent).
In Westdeutschland sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht ganz so deutlich wie im Osten. Die Union liegt bei beiden klar vorn: 36 Prozent der Männer und 41 Prozent der Frauen würden bei einer Bundestagswahl derzeit CDU beziehungsweise CSU wählen. Die Grünen rangieren im Westen auf dem zweiten Platz und würden von 15 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen gewählt. Bei den Männern folgen die SPD gleichauf mit der AfD (jeweils 13 Prozent), die Linke (9 Prozent) und die FDP (8 Prozent). Auch bei den westdeutschen Frauen liegt die SPD auf Platz 3 (15 Prozent), die AfD allerdings wird nur von 5 Prozent gewählt. Mit 7 Prozent kann die Linke rechnen, die FDP landet bei 4 Prozent.
Den größten Zuwachs seit der Bundestagswahl im September 2017 haben die Grünen mit fast 9 Prozentpunkten bei den westdeutschen Frauen erzielt. Den höchsten Verlust mit 9,1 Prozentpunkten verzeichnet die SPD bei den westdeutschen Männern. Die Union hat ihre stärksten Gewinne bei westdeutschen Männern und ostdeutschen Frauen (jeweils ein Plus von mehr als 5 Prozentpunkten). Die FDP hat vor allem bei westdeutschen Frauen verloren (minus 6,3 Prozentpunkte). Auch die AfD verliert am meisten bei den Frauen, vor allem bei den ostdeutschen Wählerinnen (minus 5 Prozentpunkte).
Für die große Mehrheit der Bundesbürger (89 Prozent) ist es bei einer Wahl zum Landtag oder Bundestag nicht entscheidend, ob die im Wahlkreis zu wählenden Kandidaten Männer oder Frauen sind. Während deutsche Politiker über die Einführung von Frauenquoten debattieren, spielt das Geschlecht der Kandidaten laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer nur für 8 Prozent der Bundesbürger "eine große Rolle". Auch bei Frauen ist das Geschlecht nur für eine Minderheit (11 Prozent) mit wahlentscheidend. Lediglich unter den Anhängern der Linken (25 Prozent) und der Grünen (17 Prozent) sind überdurchschnittlich viele Wahlberechtigte, denen es besonders wichtig erscheint, ob Frauen oder Männer kandidieren.
ntv
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