Trump attackiert Biden: "Geistig angeschossen"

  20 Juli 2020    Gelesen: 753
Trump attackiert Biden: "Geistig angeschossen"

Aktuellen Umfragen zufolge hat Herausforderer Biden gute Chancen, US-Präsident Trump das Amt im November abzujagen. Trump teilt deshalb kräftig aus, greift Biden persönlich an - und lässt offen, ob er eine mögliche Wahlniederlage überhaupt akzeptieren würde.

Angesichts seiner schlechten Umfragewerte hat US-Präsident Donald Trump kräftig gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden ausgeteilt. Biden sei "nicht kompetent", das Land zu führen, sagte Trump dem TV-Sender Fox News. Der Demokrat würde "dieses Land zerstören", würde er am 3. November gewählt werden.

Einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage von "Washington Post" und ABC News zufolge führt Biden deutlich vor Trump mit 15 Prozentpunkten.

Unter Biden würden die Steuern verdreifacht und der Polizei die Finanzierung entzogen werden, sagte Trump, ohne seine Aussagen zu belegen. "Die Religion wird verschwinden", fügte er hinzu und bezog sich dabei die Forderung von Demokraten, große Gottesdienste zu verbieten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. "Er ist angeschossen, er ist geistig angeschossen", sagte Trump weiter.

Trump und das Thema Wahlniederlage

Ungeachtet dessen will Trump eine Niederlage bei der Wahl im November womöglich nicht akzeptieren. Auf die Frage, ob er den Ausgang des Wahlergebnisses zugunsten Bidens akzeptieren würde, sagte Trump: "Das muss ich sehen. Ich sage jetzt nicht einfach ja." Er fügte hinzu: "Ich werde es Ihnen sagen, wenn die Zeit gekommen ist."

Der Republikaner lehnte zudem eine Abstimmung vor allem per Briefwahl trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ab. Im Gespräch mit Fox News wiederholte er seine Ansicht, dass eine Zunahme der Briefwahl "die Wahl manipulieren" werde. Konkrete Belege dafür hat er bislang nicht vorgelegt. Die Demokraten werfen Trump vor, dass er sich mit seinen düsteren Warnungen eine Rechtfertigung schaffen will, um das Ergebnis der Präsidentschaftswahl am 3. November nicht anzuerkennen. Die Demokraten wiederum schätzen die Briefwahl als Option, weil damit möglicherweise mehr ihrer Anhänger abstimmen werden.

In den USA ist es in der jüngeren Geschichte nie vorgekommen, dass sich ein Präsident geweigert hat, nach einer Wahlniederlage abzutreten - selbst bei knappem Wahlausgang. Es ist daher auch nicht klar, was in einem solchen Fall passieren würde. Umfragen sehen Biden, den designierten Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, derzeit deutlich in Führung vor Trump. Bis zur Wahl sind es aber noch gut drei Monate - und Umfragen lagen auch vor Trumps Sieg 2016 falsch.

Quelle: ntv.de, bad/AFP/dpa


Tags:


Newsticker