Trump: Viele Corona-Fälle nur "Schnupfen"

  20 Juli 2020    Gelesen: 320
Trump: Viele Corona-Fälle nur "Schnupfen"

Trotz der hohen Zahl täglicher US-Neuinfektionen lässt sich US-Präsident nicht von seinem Kurs des Kleinredens abbringen. Er ist sich sicher, dass junge Menschen "lediglich" kleine Erkältungssymptome hätten. Belege folgen nicht. Gesundheitsexperten unterstellt er hingegen, zu übertreiben.

US-Präsident Donald Trump hat die Bedeutung der rasch zunehmenden Coronavirus-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten erneut heruntergespielt. Bei der Zunahme in Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes handle es sich nur um "Flammen" oder gar nur "Glutherde", die rasch gelöscht würden, sagte Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News.

Bei vielen der Neuinfektionen handle es sich um "junge Leute, die einen Schnupfen haben", sagte Trump. Er behauptete weiter, dass "99,7 Prozent" aller Corona-Patienten "sehr schnell" wieder gesund würden. Gesundheitsexperten warnen jedoch, dass es auch bei jüngeren Menschen nach einer Corona-Ansteckung ernsthafte Krankheitsverläufe und sogar Todesfälle geben könne.

Letzte Woche wurden allein am Donnerstag laut New York Times mehr als 75.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet - mehr als je zuvor seit Beginn der Pandemie. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Florida, Georgia, Texas, Arizona und Kalifornien.

Seit Februar gab es demnach in den USA bereits 3,7 Millionen bestätigte Infektionen und 139.961 Todesfälle. Die Medien übertrieben das Problem, sagte Trump. Gesundheitsexperten wie der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci seien zudem ein "bisschen alarmistisch", sagte der 74-Jährige in dem Interview weiter.

"Keine nationale Führung" in der Krise

Die Demokraten wiederum werfen Trump Untätigkeit und Versagen vor. Trump überlässt den Kampf zur Eindämmung des Virus großteils den Gouverneuren der Bundesstaaten und örtlichen Behörden. Er fordert eine rasche Rückkehr zur Normalität, damit sich die Wirtschaft stabilisieren kann und Schulen wieder öffnen können.

Die Städte seien von der Regierung verlassen und auf sich allein gestellt, sagte der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, im Gespräch mit dem Sender CNN. Es gebe in der Krise "keine nationale Führung", klagte er. "Das wird ein Marathon, wir müssen aufhören den Menschen zu sagen, dass es bald vorbei sein wird", sagte er. Wenn es nicht bald einen landesweiten Aktionsplan gebe, würden noch mehr Menschen sterben, warnte er.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa


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