Er ist in dem Verfahren vor dem Oberlandesgericht Naumburg unter anderem wegen zweifachen Mordes und mehrfachen Mordversuchs angeklagt. Der Mann soll am 9. Oktober vergangenen Jahres während der Feierlichkeiten zum jüdischen Feiertag Jom Kippur versucht haben, bewaffnet in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm dies nicht gelang, erschoss er den Ermittlungen zufolge auf der Straße eine Frau und kurz darauf einen Mann in einem Imbiss. Er soll aus antisemitischen und rassistischen Motiven gehandelt haben. Beim Prozess sind 43 Nebenkläger zugelassen. Das teilte das Gericht mit. Fast 150 Zeugen sollen aussagen.
Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt, Striegel, räumte mit Blick auf den Tathergang Versäumnisse der Sicherheitsbehörden ein. So habe es bei der Polizei keinerlei Kenntnis darüber gegeben, dass in der Synagoge ein großer Gottesdienst gefeiert wurde, sagte der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk (Audio-Link). Hier müsse es in Zukunft mehr Informationsaustausch geben. Der Kontakt zwischen Polizei und jüdischer Gemeinde sei aber schon intensiver geworden.
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