Kanasai Yamamoto ist tot

  27 Juli 2020    Gelesen: 873
Kanasai Yamamoto ist tot

Der Modedesigner Kansai Yamamoto ist seinem Krebsleiden erlegen. Der Japaner war bekannt für avantgardistische Kollektionen und seine Zusammenarbeit mit Popstar David Bowie. Yamamoto wurde 76 Jahre alt.

Der japanische Modedesigner Kansai Yamamoto ist an Leukämie gestorben. Wie seine Tochter, die Schauspielerin Mirai Yamamoto, am Montag per Instagram mitteilte, starb Yamamoto bereits vor rund einer Woche, am 21. Juli. "Er hat die Welt friedlich und im Kreise seiner Liebsten verlassen", schreibt sie. In ihren Augen sei der 76-Jährige nicht nur der eklektische und energetische Designer gewesen, sondern vor allem ein nachdenklicher, großherziger und zärtlicher Mensch. Er hätte Austausch geschätzt und sie mit Liebe überschüttet.

Kansai Yamamoto galt als Pionier der japanischen Modeindustrie. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Entwürfe für Popstar David Bowie: farbenfrohe Avantgarde-Stücke, die Geschlechtergrenzen überschritten und häufig Elemente der japanischen Kultur aufgriffen. "Ich fand Davids Ästhetik und sein Interesse daran, Geschlechtergrenzen zu überschreiten, schockierend schön", sagte Yamamoto 2018 der Website "The Cut". Für David Bowies Alter Ego Ziggy Stardust entwarf er im Laufe seiner Karriere eine Reihe von Outfits.

Laut einer Pressemitteilung des von ihm gegründeten Modeunternehmens Kansai Super Studio ist Yamamoto bereits beerdigt worden. Eine öffentliche Gedenkveranstaltung könnte aber noch zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, heißt es weiter. Und: Während seines Kampfes gegen seine akute myeloische Leukämie habe sich Yamamoto bis zuletzt seine positive Lebenseinstellung sowie seine Leidenschaft für das Entwerfen bewahrt.

Yamamoto wurde 1944 in Yokohama geboren. Bevor er sich der Mode zuwandte, hatte er Bauingenieurwesen studiert. Er war der erste japanische Modedesigner, der eine Show in London veranstaltete. Anfang der Siebziger war das. Schon damals verschafften ihm seine theatralischen Entwürfe internationale Anerkennung und Beachtung. Auch David Bowie wurde damals auf den Modemacher und dessen Ideen aufmerksam. Zu dieser Zeit entwickelten sich auch Freundschaften zwischen Yamamoto und Musikgrößen wie Elton John und Stevie Wonder.

In ihrer Instagram-Mitteilung schreibt Mirai Yamamoto abschließend, dass sie das Erbe ihres Vaters durch ihre Arbeit im Kansai Super Studio weiterführen werde. "Ich hoffe", so Yamamoto junior, "dadurch Kansai Yamamotos Geist des 'Genki' in der Welt zu verbreiten." Genki ist japanisch und bedeutet so viel wie lebendig und gesund.

spiegel


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