Der angekündigte Abzug von US-Truppen aus Deutschland würde den Militärflugplatz Spangdahlem in Rheinland-Pfalz hart treffen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat der Region Unterstützung zugesichert. Was immer in Spangdahlem auch passiere, das Land werde Kommunen und Gemeinden entsprechend unterstützen, sagte Dreyer nach einem Gespräch mit Landräten und Bürgermeistern aus der Eifelregion.
Oberstes Ziel bleibe, dass der US-Standort Spangdahlem "erhalten bleibt, und dass tatsächlich die Ankündigung am Ende nicht umgesetzt wird", sagte die rheinland-pfälzische Regierungschefin. "Wir kämpfen um diesen Standort und wir werden weiterhin alle unsere Kontakte nutzen, um möglichst viel damit zu erreichen."
In der vergangenen Woche hatten die USA angekündigt, die in Spangdahlem stationierten F-16-Kampfjets nach Italien verlegen zu wollen - "zu einem Zeitpunkt, der noch festgelegt werden muss". Davon könnte rund die Hälfte der rund 4000 dort stationierten US-Soldaten betroffen sein.
Die US-Luftwaffe hat aber zugesichert, dass die Air Base trotz Verlegung von Soldaten erhalten bleibt. Die Angehörigen eingerechnet, leben und arbeiten fast 11.000 Menschen auf dem Stützpunkt. Der Truppenabzug hatte zuletzt auch für Streit in der Großen Koalition auf Bundesebene gesorgt: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte, dass auch Rüstungskooperationen mit den USA neu bewertet werden müssten. Aus der CDU kam daraufhin scharfe Kritik an Mützenich.
Insgesamt will US-Präsident Donald Trump die Zahl der US-Soldaten in Deutschland um fast 12.000 verringern. Noch sind die Pläne aber nicht final beschlossen – und eine Wahlniederlage Trumps im November oder Widerstand im Kongress könnte ihre Umsetzung infrage stellen.
spiegel
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