Hunderte Menschen wegen Waldbränden in Sicherheit gebracht

  06 Auqust 2020    Gelesen: 479
Hunderte Menschen wegen Waldbränden in Sicherheit gebracht

In Südfrankreich mussten mehrere Campingplätze evakuiert werden, mindestens 2700 Menschen flohen vor den Flammen. In Italien bedrohten Feuer eine Stadt in den Abruzzen.

Die Feuerwehr hat wegen eines heftigen Waldbrands in einem südfranzösischen Urlaubsgebiet Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht. Mindestens 2700 Personen, darunter viele Touristen, mussten in der Nacht zu Mittwoch vor den Flammen fliehen, teilte die Feuerwehr des Départements Bouches-du-Rhône mit. Verletzte gebe es nicht.

Rund 1800 Einsatzkräfte hatten demnach in der Nacht gegen den Brand westlich der Hafenstadt Marseille gekämpft. Das Feuer zerstörte mehr als 1000 Hektar Land. Die Feuerwehr war auch am Mittwoch weiterhin im Einsatz, um den Brand zu kontrollieren.

Berichten zufolge mussten acht Campingplätze an der Mittelmeerküste in Martigues und Sausset-les-Pins aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Auf Fotos, die der Fernsehsender BFM TV zeigte, war zu sehen, wie Menschen von den Campingplätzen in Richtung Meer gebracht wurden. "Es herrschte totale Panik, wir mussten an den Strand ausweichen und konnten die Flammen näherkommen sehen", sagte eine Betroffene der Nachrichtenagentur AFP. Die Menschen seien in Turnhallen untergebracht worden.

Der Brand konnte am Vormittag unter Kontrolle gebracht werden, hieß es von der lokalen Feuerwehr. Zwischenzeitlich habe sich das Feuer mit einer Geschwindigkeit von bis zu acht Kilometern pro Stunde ausgebreitet.

Weitere Brände in einem Industriegebiet - und im Nachbarland Italien
Bei einem gleichzeitig wütenden Waldbrand nahe einem Industriegebiet bei Marseille wurden AFP zufolge indes 130 Hektar Wald vernichtet, ein Wohnhaus sowie mehrere Firmensitze wurden beschädigt. 14 Feuerwehrleute erlitten bei dem Einsatz Rauchvergiftungen oder leichte Verletzungen. Die Ursache der Brände in Frankreich ist noch unklar, die Ermittlungen laufen.

An gleich mehreren Orten kämpft weiterhin auch die Feuerwehr in den italienischen Abruzzen gegen Waldbrände. Größere Feuer hatten sich zuletzt zwei Ortsteilen der Stadt L'Aquila genähert. Inzwischen bessert sich die Situation nach Angaben der Feuerwehr jedoch.

Gegen die Brände waren nach Angaben der Feuerwehr sechs Löschflugzeuge, zwei Hubschrauber und viele freiwillige Helfer im Einsatz. Medienberichten zufolge könnten die Brände absichtlich gelegt worden sein.

Vom 15. Juni bis zum 1. August 2020 registrierte die Feuerwehr laut der Nachrichtenagentur Adnkronos gut 21.000 Einsätze gegen Wald- und Flächenbrände, zuletzt auch auf Sizilien und Sardinien. In Italien herrschten zwischenzeitlich Temperaturen um 40 Grad, mittlerweile ist es etwas abgekühlt.

spiegel


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