Facebook und Twitter gehen gegen Trump-Beitrag

  06 Auqust 2020    Gelesen: 442
Facebook und Twitter gehen gegen Trump-Beitrag

Der US-Präsident verbreitet regelmäßig Un- oder Halbwahrheiten über das Coronavirus – auch in den Sozialen Netzwerken. Gegen eine seiner jüngsten Behauptungen schreiten Facebook und Twitter nun hart ein.

Die Liste der zweifelhaften Aussagen des US-Präsidenten über (nicht nur) das Coronavirus ist lang: Von der Ausbreitung in den USA, über das Testprogramm, bis hin zu teils haarsträubenden Ideen zur Behandlung. Immer häufiger gehen nun die großen Social-Media-Konzerne gegen die teils haltlosen Behauptungen vor. Das jüngste Beispiel ist Facebook, das eine Botschaft von Donald Trump zur Corona-Pandemie gelöscht.

Es handele es sich um eine "schädliche" Falschinformation über das Virus, begründete der US-Onlinekonzern am Mittwoch die Maßnahme. Bei der Botschaft auf Trumps Seite handelte es sich um einen Video-Ausschnitt aus einem Interview im Sender Fox News. Darin führt Trump ins Feld, Kinder seien "fast immun" gegen das Coronavirus.

Das Video enthalte "falsche Behauptungen", erklärte ein Facebook-Sprecher. Es verstoße damit gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf den Seiten des Unternehmens keine Falschinformationen zu der Pandemie verbreitet werden dürften.

Twitter sperrte wegen derselben Aussage das Konto der Trump-Wahlkampagne vorübergehend komplett. Das Konto werde erst wieder entsperrt, wenn das Wahlkampfteam den Tweet über die angebliche Immunität von Kindern lösche.

Immer wieder geht es um ein umstrittenes Malariamittel
Facebook und andere Betreiber von Onlinenetzwerken gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen irreführende und manipulative Inhalte auf ihren Seiten vor. Dies führte dazu, dass bereits mehrfach auch Botschaften Trumps entfernt oder mit distanzierenden Hinweisen versehen wurden.

So löschten Facebook und Twitter in der vergangenen Woche ein vom Präsidenten geteiltes Video, in dem Ärzte für den Einsatz des Malariamittels Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus warben. Viele Forscher ziehen jedoch den Nutzen von Hydroxychloroquin im Kampf gegen die Pandemie stark in Zweifel.

Wirre Behauptungen im Video - das der Präsident teilte
Eine Rednerin, die sich als Ärztin aus Houston vorstellt, behauptet in dem Clip etwa, dass keine Masken nötig seien, um die Corona-Pandemie einzudämmen und dass es keinerlei Lockdowns brauche. Sie behauptet auch, dass sich eine Covid-19-Infektion erfolgreich mit den Mitteln Hydroxychloroquin, Zithromax und Zink behandeln ließe.

Den Aussagen der Frau zum Coronavirus widersprechen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Dass Masken helfen, die Übertragung des Coronavirus einzuschränken, ist in der Forschung unstrittig und umfassend untersucht worden. Masken gelten als eine der effizientesten Maßnahmen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Auch auf Nachfrage distanzierte sich Trump später nicht klar von den Aussagen in dem Video. Eine Pressekonferenz brach er entnervt ab, als eine CNN-Reporterin bei dem Thema nicht locker ließ.

spiegel


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