Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat gefordert, die befristete Dauer des Bezuges von Kurzarbeitergeld zu verlängern. "Ich bin der Auffassung, dass man das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate erweitern sollte", sagte der SPD-Politiker im "ntv Frühstart". Derzeit ist der Bezug von Kurzarbeitergeld für bis zu 12 Monate möglich. Bis zum Jahresende ist, unter bestimmten Voraussetzungen, auch eine Dauer von bis zu 21 Monaten erlaubt. Weil bekräftigte, dass es seine "dringende Aufforderung an die Bundespolitik" sei, die Zeit des Kurzarbeitergeldes zu verlängern. 24 Monate seien hier "angemessen".
Weiter sagte der SPD-Landeschef: "Wir haben es ja nicht mit einer normalen Konjunkturkrise zu tun, sondern mit einer Krise ganz besonderer Art. Solche Krisen müssen auch flexibel beantwortet werden." Er kenne viele Unternehmen, die ihre Belegschaft nicht entlassen wollten, weil diese Firmen ihre Mitarbeiter bei einem Aufschwung brauchen. "Das heißt, dass wir die Beschäftigungsbrücken länger bauen müssen, als das bis jetzt normalerweise der Fall gewesen ist", so Weil.
Schlechte Nachrichten im Herbst
Mit Blick auf die Wirtschaft in Niedersachsen betonte Weil, dass auch er sich "große Sorgen" mache: "Ich fürchte, dass wir insbesondere im Dienstleistungssektor, aber vor allem auch in der Industrie, im Herbst durchaus eine Reihe von schlechten Nachrichten bekommen werden." Beispielsweise sei die Nachfrage nach Produkten wie Autos "deutlich unterhalb des normalen Niveaus".
Zudem müsse gerade im mittelständischen Bereich verhindert werden, dass Unternehmen vom Markt verschwinden, die "wir eigentlich später noch sehr gut brauchen könnten". Man müsse sich "stärker darum bemühen, die Wertschöpfungsketten überall zu halten und dazu wird Niedersachsen auch seinen Beitrag leisten", sagte Weil.
Quelle: ntv.de, psa
Tags: