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Der Biss der aktuellen großen Katze ist an den Leistungsdaten deutlich abzulesen. Statt bisher 275 PS sind jetzt 300 PS verfügbar, gleichzeitig steigt das Drehmoment auf 700 Newtonmeter. Zwar wiegt das Fahrzeug mit langem Radstand und gehobener Ausstattung etwa zwei Tonnen, jedoch reicht diese enorme Durchzugskraft für Sprints von 6,2 Sekunden von Null auf 100 km/h. Der Verbrauch reduzierte sich laut Hersteller um rund sechs Prozent auf 5,7 Liter je 100 Kilometer. Erstmals ist der Viertürer in der High-End-Ausstattung "Autobiography" erhältlich.
Allrad-Diesel in Vorbereitung
Die Auffrischung kommt keinen Augenblick zu früh. Die Absatzzahlen des XJ in Deutschland befinden sich in anhaltendem Sinkflug. Seit dem Spitzenjahr 2011 mit 615 Einheiten haben sich die vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) registrierten Neuzulassungen auf etwas mehr als ein Drittel reduziert. Gleichzeitig kann sich der Hersteller aber über eine gute Resonanz auf das neue Mittelklasse-Modell XE freuen, so dass per Saldo auch für 2015 ein positives Verkaufsergebnis heraussprang.
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Die Runderneuerung des Spitzenmodells ist mit Verstärkung des Selbstzünder-Angebots noch nicht abgeschlossen. In naher Zukunft will Jaguar auch die Diesel-Varianten mit Allradantrieb anbieten. Das ist wichtig für den europäischen Markt, wo je nach Einsatzort drei Viertel oder mehr XJ-Fahrzeuge mit Selbstzünder geordert werden. Die Ausrüstungsquote mit 4x4-Antrieb lag bisher unter zehn Prozent, weil lediglich der 340 PS starke V6-Benziner mit zwei angetriebenen Achsen verfügbar war.
Wie sinnvoll ein Allradantrieb wäre, ist bei der Probefahrt mit dem neuen Diesel leicht zu belegen. Wenn volle 700 Newtonmeter an der Hinterachse zerren, kann bei herzhaftem Anfahren auf feuchter Fahrbahn schon mal die Haftung verloren gehen, so dass die Traktionskontrolle eingreifen muss. Dem Schmirgeln auf dem Asphalt lässt sich allerdings auch durch eine Änderung im Fahrmodus vorbeugen, der dann lediglich eine reduzierte Anfahrgeschwindigkeit erlaubt. Das entspannte und erhabene Fahrgefühl geht einher mit einer nicht linearen Lenkung, die mit zunehmendem Einschlag erst wenig, dann stark und fast eckig reagiert.
Die Maßnahmen der Design-Kosmetik sind zurückhaltend. Der vergrößerte Frontgrill wird jetzt von serienmäßigen LED-Scheinwerfern flankiert, deren Tagfahrlicht ein so genanntes "J-Blade" ziert. Das Dauerlicht zeichnet die Form des Buchstabens J nach und erinnert gleichzeitig an das "Vier-Augen-Gesicht" der historischen XJ-Modelle. Die J-Signatur zeichnet nun auch die Rückleuchten aus, wo ein geänderter Stoßfänger sowie die verchromten Endrohre die Fahrzeuge der neuesten XJ-Generation erkennbar machen.
Top-Ausstattung nur mit Langversion
Das zupackende Wesen des Common-Rail-Motors entfaltet sich bereits ab 2000 Umdrehungen. Die Kraft wird geschmeidig und ohne grimmige Akustik mit der bewährten ZF-Achtgang-Automatik an die Antriebsräder weiter geleitet. Das Triebwerk stammt noch nicht aus dem neuen Jaguar-Motorenwerk in Wolverhampton, steht Jaguar aber exklusiv zur Verfügung, bis dort die angelaufene Vierzylinder-Produktion um die Sechszylinder-Antriebe ergänzt wird.
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Statt mit einer abgespeckten und damit preisgünstigen Version zu locken, hat sich Jaguar für die Erweiterung des XJ-Angebots nach oben entschieden. Der Begriff "Autobiography" ziert schon seit geraumer Zeit bei der Schwestermarke Land Rover die bestausgestatteten Fahrzeuge und wird jetzt auf die große Jaguar-Limousine ausgedehnt. Diese Variante ist ausschließlich mit langem Radstand zu haben, was in der Praxis bedeutet, dass annähernd 3,16 Meter Distanz zwischen den Achsen liegen. Damit hat sich der XJ bis auf acht Millimeter dem Wert einer langen S-Klasse genähert.
Um betuchten Kunden einen Umstieg schmackhaft zu machen, verfügt die Autobiography-Ausstattung über eine Reihe von Merkmalen, die andernorts auf der Liste der kostenpflichtigen Extras stehen. Dazu gehören eine 4-Zonen-Klimaautomatik, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, beheiz- und kühlbare Vorder- und Rücksitze, Parkassistent und Surround-Kamerasystem, adaptives Kurven- und intelligentes Fernlicht. Ebenfalls serienmäßig an Bord ist das neue InControl Touch Pro Navigations- und Entertainment-System, das nicht nur über eine 60-GB-Festplatte verfügt, sondern die Karte für die Routenführung auch in das frei konfigurierbare TFT-Hauptdisplay vor dem Fahrer einspeisen kann.
Mit diesen hochklassigen Komfort-Merkmalen sowie der üppigen Beinfreiheit einer Langversion im Fond platziert sich der neue XJ 3.0 Diesel im sechsstelligen Preissegment. Jaguar Deutschland beziffert den Preis mit 114.250 Euro, der sich mit der Einführung des Allradantriebs noch einmal erhöhen wird. Zum Trost gibt es ein Ausstattungsniveau, das seinesgleichen sucht.
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