Die Bayern sind bereit fürs Duell der Duelle

  09 Auqust 2020    Gelesen: 1028
 Die Bayern sind bereit fürs Duell der Duelle

Es scheint, als wäre der FC Bayern dieser Tage unschlagbar. An die letzte Pflichtspielniederlage des Rekordmeisters können sich jedenfalls nur noch die Älteren erinnern. Aber all das ist vergessen, wenn es am Freitag gegen einen anderen Großklub geht. Ein Duell, das in vielen Duellen entschieden wird.

Thomas Müller schürte nach dem geglückten Champions-League-Neustart des FC Bayern die Vorfreude auf Lionel Messi und den FC Barcelona. "Wir fiebern dem Spiel natürlich entgegen", sagte der Vize-Kapitän nach dem Viertelfinaleinzug durch das überzeugende 4:1 (2:1) gegen den FC Chelsea. "Jetzt heißt es: Volle Kraft voraus!"

Das Ticket für das Finalturnier vom 12. bis 23. August in Lissabon war nach dem 3:0 im Hinspiel nur noch Formsache, nach Meisterschaft und Pokal ist das Triple für die Münchner um den herausragenden Robert Lewandowski nur drei Siege entfernt. Gleich nach dem Schlusspfiff stand in der leeren Allianz Arena das Regenerationsprogramm für das Ensemble um den an allen vier Bayern-Toren beteiligten Lewandowski an.

Müller warnt schon mal

Der zufriedene Trainer Hansi Flick wollte seinen Stars Zeit für ein Familienfrühstück am Sonntag schenken, bevor es am Nachmittag für den Tross des deutschen Fußball-Rekordmeisters nach Portugal geht. "Wir wollten gewinnen und dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Das hat die Mannschaft sehr gut gemacht", lobte Flick.

Im rund 300 Kilometer von Lissabon entfernten Lagos bereitet sich sein Team auf Messi & Co. vor. Der Viertelfinal-Showdown findet am kommenden Freitag im Estádio da Luz von Benfica Lissabon statt. "Wir stürmen aktuell von Rekord zu Rekord", sagte Müller. "Aber in einem Spiel auf diesem Niveau, auch wenn Barça zuletzt Probleme hatte, da kann alles passieren. Da kannst du die Serien auch mal in die Tonne kloppen, wenn du nicht dran kommst, wo du rankommen musst." Auch dank eines Geniestreichs seines starken Superstars Messi setzte sich Barcelona im Parallelspiel am Samstagabend mit 3:1 gegen den SSC Neapel durch. Das reichte nach dem 1:1 im Hinspiel.

Fast ein halbes Jahr nach dem 3:0 im Hinspiel stimmte sich der deutsche Doublesieger bei seinem zweiten Neustart der Corona-Saison mit Toren von Lewandowski (10. Minute/Foulelfmeter/84.) sowie von Ivan Perisic (24.) und Corentin Tolisso (76.), jeweils vorbereitet von Lewandowski, bestens auf das große Barcelona-Duell ein. "Wir wussten, dass wir direkt in unseren Rhythmus finden müssen und das haben wir richtig gut gemacht", sagte Lewandowski nach seinen Wettbewerbstreffern 12 und 13. "Barcelona ist immer gefährlich. Wir müssen unsere Qualität zeigen."

"Das kann ein Problem sein"

Lewandowski gegen Messi oder Marc-André ter Stegen gegen Manuel Neuer - es sind besondere Duelle von Ausnahmekönnern programmiert. "Wir wollen uns in Portugal weiter gut vorbereiten, damit wir nächste Woche bereit sind", sagte der sichere Abwehrchef David Alaba. "Die Vorfreude ist groß. Wir sind sehr gut dabei und fahren mit viel Selbstvertrauen nach Portugal. Wir brauchen uns nicht zu verstecken." Man habe den "nötigen Respekt, aber wir wissen um unsere Stärken", ergänzte Trainer Hansi Flick. Er warnte aber davor, sich zu sehr auf Messi zu konzentrieren: "Das kann ein Problem sein. Sie haben viele starke Spieler, auf die man aufpassen muss."

In Barcelona hatten sie derweil kurz um ihren Superstar zu zittern: Neapels Kalidou Koulibaly war im Strafraum zu langsam mit seiner Entscheidung, Messi stibitzte den Ball und spürte nur einen Augenblick später einen Schlag. Während der türkische Schiedsrichter Cünet Cakir die Szene am Monitor begutachtete und schließlich auf Strafstoß entschied, saß Messi auf dem Rasen, wurde behandelt und hatte Schmerzen. Messi verzichtete wegen der Schmerzen sogar auf den Elfmeter. "Wir müssen ihn behandeln, aber ich glaube nicht, dass es ein Problem gibt", zitierte die spanische Sportzeitung "As" Trainer Quique Setién.

"Wir werden ein großartiges Spiel sehen"

Zuvor hatte Messi beim 2:0 all seine Klasse demonstriert und einen im Strafraum schon verloren aussehenden Ball doch ins Tor befördert - sicher einer der beeindruckendsten seiner Treffer in dieser Saison. Um das Duell der beiden Weltklasse-Angreifer Messi und Lewandowski müssen sich die Zuschauer also wohl keine Sorgen machen. "Wir sehen uns in Lissabon", schrieb Messi später in den sozialen Netzwerken.

Eher schon fürchtet der Traditionsklub aus Spanien die formstarken Münchner. "Es wird sehr kompliziert", sagte Setién und verwies auf die sieben Tore, die der FC Bayern in den beiden Partien gegen den FC Chelsea erzielte. "Sie sind eine großartige Mannschaft und wir werden ein großartiges Spiel sehen."

Bis zum 23. August kämpfen neben den Katalanen und den Bayern auch RB Leipzig, Atlético Madrid, Paris Saint-Germain, Olympique Lyon, Manchester City und Atalanta Bergamo um den Titel in der Königsklasse. "Auf jeden Fall gehört der FC Bayern zu den Favoriten", sagte Chelsea-Coach Frank Lampard.

Quelle: ntv.de, ter/dpa


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