Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat Kamala Harris für das Amt der Vizepräsidentin nominiert. Das teilte sein Wahlkampfteam am Dienstag mit. Die Senatorin aus Kalifornien ist damit die erste nicht-weiße Frau auf dem Ticket eines US-Präsidentschaftskandidaten.
Biden erklärte: "Ich habe die große Ehre, bekanntzugeben, dass ich Kamala Harris - eine furchtlose Kämpferin für die einfachen Menschen und eine der besten öffentlichen Bediensteten des Landes - als meinen Running Mate ausgewählt habe."
Eine "Ehre" als Vize-Kandidatin anzutreten
Auch Harris bezeichnete ihre Nominierung als "Ehre". Sie werde alles dafür tun, um Biden bei der Wahl im November zum Oberbefehlshaber zu machen, schrieb Harris auf Twitter. "Joe Biden kann das amerikanische Volk einen, weil er sein Leben damit verbracht hat, für uns zu kämpfen. Und als Präsident wird er ein Amerika aufbauen, das unseren Idealen gerecht wird."
Biden hatte angekündigt, auf jeden Fall mit einer Frau als "Running Mate" bei der Präsidentenwahl am 3. November gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten zu wollen. In dieser Woche wurden Forderungen Dutzender Afroamerikaner laut, dass Biden eine schwarze Kandidatin nominieren solle. Neben Harris waren unter anderem die Senatorin Tammy Duckworth oder Barack Obamas ehemalige Sicherheitsberaterin Susan Rice im Gespräch.
Harris könnte Bidens Nachfolge antreten
Bidens Entscheidung war mit Spannung erwartet worden, weil sie sich nicht nur auf seine Wahlchancen auswirken dürfte, sondern auch entscheidend auf die Zukunft des Landes auswirken könnte. Bei Amtsantritt wäre Biden 78 Jahre alt. Kein anderer Präsident zuvor war bei Amtsantritt so alt wie er. Es wird erwartet, dass er nur eine Amtszeit lang regieren würde, sollte er die Wahl am 3. November gewinnen. Als Vizepräsidentin könnte sich Harris an seiner Seite profilieren und den Weg dafür bereiten, sein Erbe anzutreten. Biden war Vizepräsident unter dem früheren Präsidenten Obama. Diese hatte sich nach der Nominierung von Harris positiv geäußert - ganz im Gegensatz zum aktuellen Amtsinhaber im Weißen Haus.
Harris gehört zu den bekanntesten schwarzen Politikerinnen des Landes. Sie war die zweite schwarze Frau überhaupt, die in den Senat gewählt wurde. Harris ist für ihr angriffslustiges Auftreten bekannt, unter anderem bei der Anhörung des Richters Brett Kavanaugh im Senat. Die 55-Jährige nahm selbst an den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten teil und galt anfangs als chancenreich. Ihre Kampagne entpuppte sich am Ende aber als Enttäuschung.
Ihre Beziehung zu Biden gilt als gut. Allerdings waren die beiden im Vorwahlkampf einige Male aneinandergeraten. Als Generalstaatsanwältin habe sie eng mit Bidens Sohn Beau zusammengearbeitet. Zusammen hätten sie es mit den großen Banken aufgenommen, die arbeitende Bevölkerung unterstützt und Frauen und Kinder vor Missbrauch geschützt, erklärte Biden. "Ich war damals stolz und ich bin jetzt stolz, sie als meine Partnerin in dieser Kampagne zu haben."
Harris' Eltern stammen aus Jamaika und Indien.
spiegel
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