Facebook geht massiv gegen QAnon vor

  20 Auqust 2020    Gelesen: 391
Facebook geht massiv gegen QAnon vor

Ein Kinderporno-Ring, abgrundtief böse Prominente und ein heldenhafter US-Präsident, der einen heimlichen Kampf gegen sie führt - das sind die Eckpfeiler der QAnon-Verschwörungstheorie, die immer mehr Anhänger findet. Nach Twitter will nun auch Facebook dem gefährlichen Treiben Einhalt gebieten.

Das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook hat fast 800 QAnon-Verschwörungsgruppen wegen Gewaltverherrlichung von seiner Plattform entfernt. Den verbleibenden knapp 2000 öffentlichen und privaten Gruppen seien Beschränkungen auferlegt worden, damit diese Nutzern nicht mehr empfohlen würden und schwerer in Suchanfragen zu finden seien, teilte das Unternehmen mit. Auch 10.000 Accounts von Facebooks Foto-Plattform Instagram wurden demnach mit Einschränkungen versehen.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz geäußert, dass er nicht viel über die QAnon-Bewegung wisse, aber verstünde, dass sie an Popularität gewinne und ihm wohlgesinnt sei. Weiter sagte er: "Ich habe gehört, dass es Leute sind, die unser Land lieben".

Anhänger der Verschwörungstheorie vertreten eine Reihe miteinander verflochtener Überzeugungen, die auf anonymen Webpostings von jemandem namens "Q" basieren, der spezielle Insiderkenntnisse über die Trump-Regierung für sich beansprucht. Kern der Theorie ist, dass Trump heimlich gegen einen Kinderpornographie-Ring kämpft, zu dem auch prominente Demokraten gehören sollen. Politiker und andere Prominente ließen sich mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut gefolterter Kinder gewonnen würden.

Twitter hatte bereits vor knapp einem Monat mehr als 7000 Accounts, die QAnon-Unterstützern zugerechnet wurden, dauerhaft gesperrt. Nun zog Facebook nach, wenn auch nicht ganz so rigoros. Man sehe Bewegungen, "die Gewaltakte befürworten, die zeigen, dass sie Waffen haben und andeuten, dass sie diese auch einsetzen würden", erklärte das Online-Netzwerk. Neben den QAnon-Verschwörungsseiten habe man auch 980 Gruppen wegen Aufrufen zu Unruhen entfernt. Einige davon würden mit dem Namen Antifa mit Verbindung gebracht, hieß es. US-Präsident Donald Trump bezeichnet Antifa-Gruppen als Drahtzieher von Ausschreitungen und Plünderungen in mehreren amerikanischen Städten.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts


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