Dutzende Großbrände wüten in Kalifornien

  21 Auqust 2020    Gelesen: 782
Dutzende Großbrände wüten in Kalifornien

Der trockene Sommer in Kalifornien sorgt für ein erhöhtes Waldbrandrisiko. In diesem Jahr breiten sich die Feuer rasant aus, Tausende Menschen müssen sich in Sicherheit bringen. Während die Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpfen, kritisiert Trump erneut die Forstmaßnahmen des US-Bundesstaates.

In Kalifornien kämpfen mehr als 10.000 Feuerwehrleute gegen zwei Dutzend Großbrände an. Die Flammen haben Tausende Menschen aus ihren Häusern getrieben. In vielen Ortschaften saßen die Anwohner auf gepackten Koffern für den Fall einer schnellen Evakuierung. Extreme Hitze hatte die Situation in den letzten Tagen verschärft. Nach Behördenangaben sind bereits vier Menschen ums Leben gekommen. Die Flammen des Großbrandes - der sogenannte LNU Lightning Complex - erreichten demnach bisher eine Fläche von 215.000 Acres (870 Quadratkilometer). Brandursache waren laut Cal Fire Blitzeinschläge.

Nördlich von San Francisco bedrohte eines der Großfeuer die Weinregionen Napa und Sonoma Valley. Über 50.000 Hektar Land sind dort verkohlt, Dutzende Häuser brannten ab. Auch nahe der Küstenorte Santa Cruz und Carmel loderten größere Feuer. Sie richteten in dem ältesten staatlichen Naturpark Kaliforniens, Big Basin Redwoods, der für seine riesigen Mammutbäume bekannt ist, größere Schäden an. Zeltplätze und Wanderwege wurden geschlossen. In Santa Cruz wurde der bei Touristen beliebten Hafenpier dichtgemacht, um Besucher von der Region fernzuhalten.

Kalifornien, das oft unter Trockenheit leidet, wird jedes Jahr von Waldbränden heimgesucht. Gewöhnlich treten die schwersten Brände erst am Ende des Sommers auf. Besonders schlimm traf es im November 2018 den Ort Paradise in Nordkalifornien, wo heftige Winde das sogenannte "Camp"-Fire schnell ausbreiteten. 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos.

Trump kritisiert erneut Forstmaßnahmen

US-Präsident Donald Trump hatte sich damals in Paradise vor Ort ein Bild von der Zerstörung gemacht. Er machte schlechtes Forstmanagement verantwortlich. Die Einschätzung von Experten, dass durch den Klimawandel verschärfte Trockenheit, Hitze und Wetterextreme eine Rolle spielten, wies er weitgehend zurück.

Trump übte am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Pennsylvania an den Forstmaßnahmen in Kalifornien erneut Kritik. Er bemängelte "viele Jahre von Blättern und abgebrochenen Bäumen" und erklärte, man müsse die Waldböden besser säubern. Kalifornien würde aber nicht auf ihn hören, sagte Trump. "Klimawandel ist real", konterte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom in einem kurzen Video, das beim weitgehend virtuellen Parteitag der US-Demokraten gezeigt wurde. Er forderte zum Kampf gegen den Klimawandel auf. "So viel steht bei dieser Wahl auf dem Spiel", erklärte der Demokrat.

Quelle: ntv.de, mba/dpa


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