Die Testkits reichen für mehr Corona-Tests, doch die Labore kommen mit der Auswertung nicht hinterher. Was also tun? Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Thomas Kutschaty, spricht sich dafür aus, Tests auch in Laboren von Universitäten und Unternehmen auszuwerten.
"Wir haben eine ganze Menge Kapazitäten in Reserve, an Universitäten, in wissenschaftlichen Instituten, in großen Unternehmen gibt es Betriebslabore. Die alle müssen wir mit einbeziehen, wenn es darum geht, jetzt wirklich einen großen Schritt voranzukommen", sagt Kutschaty im ntv "Frühstart".
Vor allem große Chemiekonzerne hätten eigene Testlabore. Dort könnten sie eigene Mitarbeiter testen, aber auch andere Aufträge annehmen. Hier müsse Bundesgesundheitsminister Jens Spahn "mal eine koordinierende Rolle einnehmen, alle an einen Tisch holen, auch die Wirtschaft, auch die Industrie und sie mit in die Teststrategie einbauen".
Kutschaty kritisierte bei ntv die geplante Einstellung der Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. "Wenn wir an die Grenzen unserer Testkapazitäten stoßen, dann darf nicht die Konsequenz sein, weniger zu testen oder aufzuhören mit Tests, sondern wir müssen die Testkapazitäten ausbauen." Man müsse vor allem in der Verwaltung mehr Personal gewinnen. Außerdem brauche es mehr mobile Testteams, da Hausärzte mit der Aufgabe überfordert seien, so der SPD-Politiker. "Deshalb: mobile Testteams von den örtlichen Gesundheitsämtern, raus zu den Kitas, raus zu den Schulen, hin zu den Alten- und Senioreneinrichtungen."
Vor den anstehenden Bund-Länder-Beratungen forderte Kutschaty schärfere Regeln für Privatfeiern. "Größere Privatveranstaltungen mit deutlich mehr als 50 Leuten halte ich im Augenblick nicht mehr für vertretbar." Großveranstaltungen seien derzeit fehl am Platze. Kutschaty wünschte sich möglichst bundeseinheitliche Regelungen. "Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn der Lockerungswettbewerb der einzelnen Ministerpräsidenten jetzt mal ein Ende hat."
Quelle: ntv.de, psc
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