Elektroautos verursachen deutlich weniger CO₂

  31 Auqust 2020    Gelesen: 862
Elektroautos verursachen deutlich weniger CO₂

Elektroautos boomen - doch immer wieder werden Zweifel an ihrem Nutzen fürs Klima laut. Eine neue Studie stärkt nun die Befürworter: Ihr zufolge verantworten die Stromer einen viel geringeren CO₂-Ausstoß als bisher angenommen.

Elektroautos sind gefragt wie nie, die höhere Kaufprämie ließ die Nachfrage nach den Stromern in die Höhe schnellen. Gleichzeitig werden die Fahrzeuge immer günstiger - ab 2024 sind batterieelektrische Mittelklasse-Pkw mit 300 Kilometer Reichweite einer Studie der Unternehmensberatung PwC zufolge sogar preiswerter als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Doch trotz des Booms wird immer wieder Kritik an den abgasfrei fahrenden Batterieautos laut - vor allem an ihrer möglicherweise nur vermeintlich guten Ökobilanz.

So bescheinigte eine Studie des ifo-Instituts einem Tesla Model 3 eine schlechtere CO₂-Bilanz als einer Mercedes C-Klasse mit Dieselmotor - ließ dabei jedoch unter anderem den steigenden Anteil erneuerbarer Energien außer Acht. Eine Studie der Technischen Universität Eindhoven im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion, die dem SPIEGEL vorliegt, befasst sich nun erneut mit der Ökobilanz der Stromer und kommt zu einem gänzlich anderen Ergebnis.

Tesla Model 3 stößt 65 Prozent weniger CO₂ aus als eine C-Klasse
Demnach stoßen aktuell verkaufte E-Autos im Vergleich zu Verbrennern deutlich weniger Treibhausgase aus - auch wenn man die Produktion der Batterie sowie den Stromverbrauch miteinrechnet.

So verursacht ein Tesla Model 3 der Studie zufolge pro Kilometer 91 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilometer - 65 Prozent weniger als die 260 Gramm eines Mercedes C 220d.
Dabei sind die Herstellung beider Fahrzeuge sowie die Emissionen aus der Produktion von Strom und Kraftstoff eingerechnet. Damit hat der Tesla der Studie zufolge seinen CO₂-Rückstand durch die Produktion der Batterie bereits nach 30.000 Kilometern wettgemacht.
Der Herstellungsprozess des E-Autos ist mit 51 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilometer für den Stromer zwar deutlich klimaschädlicher als der des Mercedes mit 32 Gramm. Beim Fahren fallen allerdings nur 40 Gramm pro Kilometer an - beim Mercedes-Diesel dagegen 228.
Bei kleineren Fahrzeugen verhält es sich ähnlich. So stößt ein VW eGolf der Studie zufolge pro Kilometer 78 Gramm CO₂-Äquivalent aus - 54 Prozent weniger als ein Toyota Prius mit 168 Gramm. Damit hat der eGolf seinen CO₂-Rucksack durch die Produktion der Batterie nach 28.000 Kilometern abgelegt.
Die deutlich niedrigeren Werte im Vergleich zu älteren Studien erklären die Autoren vor allem durch mehrere Unterschiede zu bisherigen Studien. So gingen viele Studien davon aus, dass bei der Produktion einer Kilowattstunde Batteriekapazität 175 Kilogramm CO₂-Äquivalent anfielen. Dieser Wert einer umstrittenen schwedischen Studie aus dem Jahr 2017 gilt mittlerweile jedoch als veraltet.

spiegel


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