Die 3,5-Tonnen-Gewichtsgrenze rückt immer mehr in den Fokus der Reisemobil-Hersteller, denn für die kommende Kunden-Generation, die nicht im Besitz des "alten Führerscheins Klasse 3" ist, sind Alternativen jenseits dieser Marke, die einen Zusatzführerschein erfordern, keine wirkliche Option. Besonders betroffen von dieser Problematik sind jene Marken, die sich auf große Liner-Fahrzeuge spezialisiert haben, wie die Reisemobil-Manufaktur Niesmann+Bischoff aus dem Hause der Erwin-Hymer-Gruppe. Eine Lösung wurde mit dem iSmove jetzt präsentiert und soll schon im September zu Preisen ab rund 90.000 Euro in den Handel kommen.
Bisher gab es in den drei Baureihen bei Niesmann+Bischoff mit dem teilintegrierten Designer-Mobil Smove in der Variante mit Querbett nur ein einziges Modell in der 3,5-Tonnen-Klasse. Gerade in der aktuellen Phase mit einem regelrechten Run auf die rollenden Eigenheime war es daher Zeit für einen großen Bruder des Smove, der die Gewichtsvorgaben in der Kompaktklasse ohne Zugeständnisse bei Platz und Zuladung erfüllt. Für die Ideen, die im iSmove verwirklicht wurden, hat Niesmann+Bischoff allein sieben Patente angemeldet und schützen lassen.
Der Name ist irreführend
Dabei ist der Name iSmove eigentlich irreführend, denn bei dem sieben Meter langen Debütanten handelt es sich um ein integriertes Reisemobil, das eher wie ein kleiner Liner-Bruder des Arto aussieht. Schon der erste Eindruck überrascht. Wer das auf dem Fiat Ducato mit einem Alko-Tiefrahmen basierende Fahrzeug betritt, blickt auf ein Interieur in eher dunkleren Naturtönen, die aber für eine sehr wohnliche Atmosphäre sorgen. Unter einer anthrazitfarbenen Decke hat Niesmann graue, filzverkleidete Innenwände mit glatten Oberflächen eingebaut, die abends in Verbindung mit einem aufwändigen Lichtkonzept eine gemütliche Stimmung schaffen sollen. Der Fußboden im Yacht-Stil ist bis zum hinteren Schlafabteil stufenfrei.
Freie Sichtachsen ziehen sich durch das gesamte Fahrzeug. Die Lounge-Sitzanordnung mit zwei gegenüberliegenden Längssofas sorgt für ein großzügiges Raumgefühl und für Bewegungsfreiheit. Dabei gehört die schwenkbare Zweierbank auf der Fahrerhausseite zu den Patent-geschützten Neuheiten. Während der Fahrt kann sie um 90 Grad gedreht werden und bietet dann für zwei weitere Mitfahrer gurtgeschützte Plätze an. Das optionale Hubbett, das dank einer besonderen Matratzenform vollständig, für das Auge kaum wahrnehmbar, in der Decke verschwindet, böte sich dann für die Nachtruhe an.
Neues in Küche und Bad
Auch Küche und Bad offerieren neuartige Lösungen. Eine besonders pfiffige Idee ist ausziehbare Abdeckung für den Zwei-Flammen-Kocher, die über den Gang geschoben wird und das Ganze in eine L-Küche mit großer Arbeitsfläche verwandelt. Wer die optionale Premium-Küche wählt, bekommt zudem noch ein elektrisch hochfahrendes Apothekerregal und einen großen 140-Liter-Schubenladen-Kühlschrank, in dem auch große Flaschen problemlos untergebracht werden können. Das gegenüberliegende Bad ist ebenerdig ohne Stufe und mit einer ebenfalls patentierten Schiebemechanik entweder als Toilette mit Waschbecken oder als Dusche nutzbar.
Die beiden angebotenen Modelle iSmove 6.9E und 7.3F unterscheiden sich lediglich im Schlafzimmer-Bereich. In der kürzeren Sieben-Meter-Variante sind hinten Einzelbetten platziert. Bei der 30 Zentimeter längeren Ausführung lädt ein großes 1,40 x 200 Meter großes Queensbett zur Nachtruhe ein. Die darunterliegenden Garagen sind in beiden Fällen gleich groß und damit auch für den Transport von Fahrrädern oder E-Bikes geeignet.
Eine 100-Ah-Lithium-Aufbaubatterie ist serienmäßig an Bord. Individuell kann bei Bedarf auf bis zu drei Batterien aufgerüstet werden. Der kleinere iSmove wird zu Preisen ab 90.870 Euro angeboten. Die Queensbett-Alternative ist exakt einen Tausender teurer. In diesen Tarifen sind allerdings 19 Prozent Mehrwertsteuer enthalten.
Ganz Eilige können wegen der aktuellen Reduzierung auf 16 Prozent also noch mal fast 2500 Euro oder mehr sparen. Allerdings wird mit einer entsprechenden Premium-Ausstattung wohl ohnehin kein Fahrzeug im fünfstelligen Bereich die Werkshallen in Polch verlassen.
Quelle: ntv.de, Michael Lennartz, sp-x
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