USA lehnen Teilnahme an internationaler Impfinitiative ab

  02 September 2020    Gelesen: 496
USA lehnen Teilnahme an internationaler Impfinitiative ab

Die Impfinitiative Covax soll weltweit den fairen Zugang zu einem Impfstoff gegen Covid-19 garantieren. Die USA lehnen die Teilnahme ab - man wolle sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken lassen.

Die USA wollen sich nicht an der internationalen Impfinitiative Covax beteiligen. Die Initiative soll sicherstellen, dass es weltweit einen fairen Zugang zu einem wirkungsvollen Impfstoff gegen Covid-19 gibt.

Die Vereinigten Staaten ließen sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken, die unter dem Einfluss "der korrupten Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Chinas" stünden, hieß es in einer Erklärung aus dem Weißen Haus. Covax wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der WHO getragen.

Trump macht WHO mitverantwortlich für die hohe Anzahl von Corona-Toten
Die USA waren im Juli aus der WHO ausgetreten. Präsident Donald Trump warf der in Genf ansässigen Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen, obwohl China geringere Beiträge an die WHO zahle als die USA. Trump macht die WHO mitverantwortlich für die hohe Anzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus.

Der Präsident werde keine Kosten scheuen, um sicherzustellen, dass jeder neue Impfstoff die Standards der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA einhalte, gründlich getestet werde und Leben rette, teilte Regierungssprecher Judd Deere in der Erklärung mit.

Covax will zuerst weltweit Risikogruppen impfen
Nach Angaben der WHO haben derzeit 172 Länder, zudem die EU-Kommission, bislang Interesse an einer Covax-Kooperation gezeigt. Das Programm umfasst mehrere Impfstoffkandidaten. Sobald ein Präparat sich als effektiv und sicher herausgestellt hat, sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen hergestellt werden. Damit sollen in allen Ländern weltweit Pflegekräfte und durch Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen geschützt werden - etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in den teilnehmenden Ländern.

Die WHO hatte kürzlich vor nationalen Alleingängen beim Kampf gegen das Coronavirus gewarnt und an alle Länder appelliert, mehr Geld in die Covax-Initiative zu investieren. Es nütze nichts, die gesamte eigene Bevölkerung zu impfen, wenn in anderen Ländern besonders Bedürftige wie Pflegepersonal ungeschützt blieben. Die EU hatte angekündigt, die Initiative mit Garantien in Höhe von 400 Millionen Euro zu unterstützen.

spiegel


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