Unter den persischen Hashtags „Sag Du es auch“ und „Vergewaltigung“ berichten immer mehr betroffene Frauen über sexuelle Übergriffe und körperliche und verbale sexualisierte Gewalt. Einige der Frauen posten unter ihrem Namen, viele ziehen es aber vor, anonym zu bleiben, um ihre Familien und sich selbst zu schützen.
Die Kampagne sorgt für Aufsehen. Denn auch Prominente und renommierte iranische Künstler werden in Posts als Vergewaltiger bezeichnet. Aktivisten zufolge hat die Kampagne es vielen Frauen leichter gemacht, ohne Angst vor gesellschaftlichen Konsequenzen ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen publik zu machen.
„Das könnte ein langer, steiniger Weg werden“
„Egal ob es sich um einen Vorgesetzten, Universitätsprofessor oder auch berühmten Künstler handelt: Man sollte bei verbalen und körperlichen Belästigungen nicht mehr schweigen“, schrieb die iranische Theaterschauspielerin und Frauenaktivistin Negin Tabarra auf Instagram, die die Kampagne unter dem persischen Hashtag „Sag‘ Du es auch“ gestartet hat. „Das könnte ein besonders langer und steiniger Weg werden, aber wir Frauen im Iran müssen da durch, kommentierte sie die Kampagne.
Wie in vielen anderen Ländern auch, ist sexualisierte Gewalt im Iran ein Tabuthema. Erschwert wird es durch die patriarchalisch-religiösen Stukturen der Gesellschaft, in der die Frau dem Mann untergeordnet ist.
deutschlandfunk
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