Biontech nennt Impfstoff "nahezu perfekt"

  09 September 2020    Gelesen: 1321
  Biontech nennt Impfstoff "nahezu perfekt"

Stehen die Forscher von Biontech vor dem Durchbruch im Kampf gegen die Corona-Pandemie? Zumindest schürt der Chef des Unternehmens große Hoffnungen auf die Entwicklung eines hochwirksamen Impfstoffs. Für den könnte schon im kommenden Monat die Zulassung beantragt werden.

Biontech macht erneut Hoffnung auf einen Erfolg bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19: Das Konsortium um die Mainzer Biotechnologiegesellschaft, dem auch der amerikanische Pharmariese Pfizer angehört, charakterisiert den Impfstoffkandidaten BNT162 als "nahezu perfekt". Für diesen könnte die Zulassung Mitte Oktober bis Anfang November beantragt werden.

Allerdings gebe es weiter ein paar Unbekannte, zudem will die Gesellschaft mehr Probanden für klinische Studien rekrutieren, sagt Biontech-CEO Ugur Sahin laut CNN. Der Kandidat besitze ein exzellentes Profil und "ich glaube, dieser Impfstoff ist nahezu perfekt", erläutert Sahin im Gespräch mit dem Sender. "Wir glauben, dass wir ein sicheres Produkt haben und in der Lage sind, die Effektivität zu demonstrieren."

Angesichts der zunehmenden politischen Debatte zur baldigen Verfügbarkeit einer Corona-Impfung haben neun konkurrierende Pharma- und Biotech-Unternehmen allerdings versprochen, bei der Entwicklung und Zulassung des Impfstoffs keine Kompromisse einzugehen. Die Zulassung werde erst beantragt, wenn Verträglichkeit und Wirksamkeit mit einer rigorosen klinischen Studie der Phase drei demonstriert worden seien, erklärten die Vorstandsvorsitzenden der neun Unternehmen.

Vertrauen in die hohen Standards

Dies gelte sowohl für eine reguläre Zulassung als auch für eine mögliche Notfallgenehmigung, hieß es.  Die Entwickler würden sich weiter an die nötigen hohen wissenschaftlichen und ethischen Standards halten, erklärten sie. Die Mitteilung soll "das öffentliche Vertrauen in den rigorosen wissenschaftlichen und behördlichen Prozess garantieren, über den Covid-19-Impfstoffe geprüft und letztlich zugelassen werden könnten." Die beteiligten Firmen waren AstraZeneca, BionTech, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson, Merck, Moderna, Novavax, Pfizer und Sanofi. 

Vor allem in den USA ist die Zulassung eines Impfstoffs zuletzt immer mehr zu einem Politikum geworden. US-Präsident Donald Trump verspricht fast täglich, dass es bis Jahresende oder möglicherweise schon bis zur Wahl am 3. November einen Impfstoff geben werde. Für den Republikaner Trump, der wegen seines Managements der Pandemie heftig kritisiert wird, wäre die Verfügbarkeit eines Impfstoffs bis dahin ein großer Erfolg. Demokraten und Gesundheitsexperten befürchten daher, dass Trump die Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) für die Erteilung einer Notfallgenehmigung unter Druck setzen könnte.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/DJ


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