RKI meldet mehr als 2000 Neuinfektionen

  17 September 2020    Gelesen: 590
RKI meldet mehr als 2000 Neuinfektionen

Erstmals seit Mitte August reißt Deutschland wieder die 2000er-Marke an Neuinfektionen an einem Tag. Vor allem in Bayern, Hamburg und Berlin steigen die Zahlen. Der Blick auf die Virus-Karte zeigt: Aktuell gibt es vier rote Flecken - sie liegen alle in Bayern.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wieder die Schwelle von 2000 überschritten. Wie das RKI bekannt gab, haben die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 2194 positive Coronatests gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach 265.857 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei insgesamt 9371. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Donnerstagmorgen hatten etwa 237.300 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Schwelle von 2000 täglich bekannt gewordenen Ansteckungen war zuletzt in der zweiten Augusthälfte überschritten worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli stieg sie wieder. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen dürfte auch davon abhängig sein, wie viele Menschen getestet werden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht bei 1,00 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,06 (Vortag: 1,00). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Beim Blick in die Regionen zeigt sich ein differenziertes Bild der Epidemielage. Laut RKI liegen Bayern, Hamburg und Berlin deutlich, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen leicht über dem Bundesschnitt. Vier Kreise und kreisfreie Städte überschreiten die vereinbarte Obergrenze von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, alle liegen in Bayern: Würzburg, Garmisch-Partenkirchen, Kulmbach und Kaufbeuren.

Die Gesamtzahl der Kreise und kreisfreien Städte (inklusive Berliner Bezirke), die in den vergangenen sieben Tagen keine neuen Fälle gemeldet haben, ist minimal gestiegen - bleibt aber auf niedrigem Niveau. Nach dem gestrigen Tiefststand von neun gibt es laut RKI nun wieder zehn Regionen mit null Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der bisherige Spitzenwert von 158 Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 0 war vor mehr als drei Monaten - am 15. Juni - erreicht worden.

Quelle: ntv.de, jog/dpa


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