FBI warnt - "leicht entzündbarer" Gewalt in den USA

  18 September 2020    Gelesen: 631
FBI warnt - "leicht entzündbarer" Gewalt in den USA

Rechte Gruppen gegen Black-Lives-Matter-Demonstranten - und mitten drin Donald Trump: Diese Mischung taugt laut dem FBI-Chef, um vor der US-Wahl für Chaos zu sorgen. Auch Russland hat die Bundespolizei im Blick.

Weniger als 50 Tage vor der Präsidentschaftswahl zeigt sich das FBI besorgt, dass die gewalttätigen Konfrontationen zwischen verfeindeten politischen Gruppen in den USA zunehmen könnten. Der Direktor der Bundespolizei, Christopher Wray, sagte in einer Kongressanhörung in Washington, seine Behörde sei beunruhigt über die gewachsenen Spannungen auf den Straßen und Gruppierungen, die Proteste "kapern", um zur Gewalt anzustacheln.

Es gebe ein neues Ausmaß von "leicht entzündbarer" Gewaltbereitschaft, sagte Wray vor dem Ausschuss für Heimatschutz des Repräsentantenhauses. Gruppen von gegensätzlichen politischen Seiten trügen zur "Gefahr der Lage" bei. Das FBI beobachte die Lage genau.

In den vergangenen Monaten ist es in den USA wiederholt zu Konfrontationen zwischen stark rechtsgerichteten Aktivisten und Anti-Rassismus-Demonstranten gekommen. In Kenosha im Bundesstaat Wisconsin wurden im August am Rande der Proteste zwei Menschen erschossen. Als Tatverdächtiger wurde ein 17-jähriger Weißer mit Verbindungen zu konservativen Gruppen festgenommen - der auch eine Trump-Wahlkampfveranstaltung besucht haben soll.

Später im August wurde am Rande einer Anti-Rassismus-Demonstration in Portland im Bundesstaat Oregon ein weißer Anhänger der ultrarechten Gruppe Patriot Prayer erschossen. Der Tatverdächtige wurde seinerseits von der Polizei erschossen. US-Medienberichten zufolge soll es sich um einen 48-jährigen Anhänger der linksgerichteten Antifa-Bewegung gehandelt haben.

Die landesweiten Anti-Rassismus-Proteste waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis entfacht worden und wurden seither durch weitere Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze befeuert. Die Proteste sind überwiegend friedlich, doch gab es wiederholt gewalttätige Ausschreitungen.

spiegel


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